28.10.2008 - 15.02.2009
Seit Jahrtausenden steht der Künstler im Zentrum zahlreicher Schöpfungsmythen, und auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts wird er noch immer als auserwähltes Medium einer höheren Welt idealisiert, die seinen profanen Zeitgenossen verschlossen bleibt. »Unsterblich! Der Kult des Künstlers« erzählt anhand von mehr als 150 Meisterwerken aus den Staatlichen Museen und der Staatsbibliothek zu Berlin, auf welche Höhen und in welche Abgründe diese metaphysische Verklärung den Künstler geführt hat und bis heute führt.
Dabei soll der Blick nicht auf den abendländischen Bereich fokussiert bleiben; außereuropäische Künstlerbilder werden in dieser Ausstellung genauso berührt wie die Künstlervorstellungen der klassischen europäischen Kunstgeschichte. Schauplatz des Ereignisses sind die Ausstellungshallen am Kulturforum Potsdamer Platz. Ihre räumliche Anordnung wird zur Inspiration für eine fesselnde Dramaturgie, die sich in sechs Kapiteln entfaltet. In der oberen Halle erscheint der Künstler in seiner epochenübergreifenden Rolle als göttliche Lichtgestalt: als »Schöpfer«, als »König« und als »Name«, der in seinem Werk unsterblich wird. In der unteren Halle mit den Sektionen »Dämon«, »Körper« und »Tod« trifft der Besucher auf jene dämonischen Nachtseiten, denen das Künstlergenie in seiner irdischen Existenz und seiner körperlichen Gebundenheit ausgesetzt ist. Am Ende steht der Tod als die ultimative Schwelle zur künstlerischen Ewigkeit.