03.03.2011 - 13.06.2011
Im Jahr 2011 jährt sich zum 100. Mal die Erwerbung des zeichnerischen Nachlasses des Architekten, Designers und Landschaftsplaners Joseph Maria Olbrich (1867-1908). Die über 2000 Zeichnungen gehören zum bedeutendsten Bestand der Entwurfzeichnungen der Kunstbibliothek aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Um ihre Erwerbung zu ermöglichen, wurde eine Stiftung gegründet, zu deren Kommission unter anderen der damalige Generaldirektor der Königlichen Museen zu Berlin, Wilhelm von Bode und der Künstler Max Liebermann gehörten. Hinzu kam die Spendenfreudigkeit von etwa 42 Privatpersonen und Firmen. Gemeinsam wurde der Ankauf verwirklicht, der nun mit einer Präsentation in der Kunstbibliothek gewürdigt wird.
Olbrich ist vor allem durch das Gebäude für die Wiener Secession, seine Bauten für die Darmstädter Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe und seinen letzten großen Auftrag, das Warenhaus der Leonard Tietz AG in Düsseldorf, bekannt. Er schuf komplexe Lebenswelten als Gesamtkunstwerke, die keine Facette der Gestaltung ausließen. Seine Themen reichten von der Außenarchitektur, dem Interieur bis hin zu Wäsche, Besteck, Porzellan und Gebrauchskeramik. Olbrich hat seine Architekturträume Realität werden lassen. Die Ausstellung will das Schaffen des europäischen Architekten zwischen Historismus, Jugendstil und beginnender Moderne exemplarisch darstellen und die Schönheit und den ästhetischen Reiz seiner Zeichnungen zeigen.