13.02.2007 - 28.05.2007
Die von der Kunstbibliothek konzipierte Sonderausstellung „Christian Dior und Deutschland, 1947 bis 1957“ stellt zum ersten Mal die vielfältigen Beziehungen zwischen Dior und Deutschland vor. Auf 300 m² Ausstellungsfläche sind rund 180 Exponate zu sehen: Kleider, Schmuck, Hüte und andere Accessoires lassen die Welt der frühen Dior-Mode in schillernden Facetten lebendig werden. Anhand von Originalfotografien, Zeichnungen, Modezeitschriften und zeitgenössischen Ton- und
Filmaufnahmen werden eine Reihe von faszinierenden, in der Modegeschichte bislang unbeachteten Themen illustriert: die zehn glamourösen Dior-Modeschauen in Deutschland der Jahre 1949 bis 1953, Diors einzige Deutschlandreise von 1955, die Medienresonanz auf Diors Mode, der Starkult um die Person Dior sowie Diors deutsche Lizenzproduktionen. Großformatige Modeillustrationen der berühmten Dior-Zeichner René Gruau und Walter Voigt aus der Sammlung der Kunstbibliothek wie auch Modefotografien von F. C. Gundlach, Walde Huth und Willy Maywald runden das Bild ab. Im Zentrum der Ausstellung stehen 20 originale Haute Couture Modelle
der Jahre 1947 bis 1957 aus deutschen Museumssammlungen, von denen der Großteil hier erstmalig präsentiert wird. Opulente Abendkleider, ideenreiche Tages- und Cocktailkleider, raffinierte
Kostüme und Mäntel aus der Marlene Dietrich Collection Berlin (Deutsche Kinemathek), dem Kunstgewerbemuseum (Staatliche Museen zu Berlin) und Museen in Krefeld, Stuttgart und München zeigen Diors
zielsicheres Gespür für Eleganz in Linie, Stoff und Farbe. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die 24 originalen Modeschmuck-Garnituren mit schillernden Swarovski-Strasssteinen und Kunstperlen, die zwischen
1955 und 1957 von der Pforzheimer Firma Henkel & Grosse für Dior produziert wurden. Sie spiegeln die stilistische und verarbeitungstechnische Perfektion, die die Marke Dior auszeichnet.
Am 12. Februar 1947 präsentierte Christian Dior mit der „Ligne Corolle“ (Blütenkelchlinie) die erste Kollektion seines frisch gegründeten Haute Couture Hauses in Paris: Damit war der „New Look“ geboren und trat seinen sagenhaften Siegeszug um die Welt an.
Genau 60 Jahre nach diesem magischen Datum, das die revolutionäre Neugeburt der Mode in der Nachkriegszeit einläutete, zeigen die Staatlichen Museen zu Berlin diese Ausstellung als Hommage an
Christian Dior. Dior, der schon zu Lebzeiten als Modekönig verehrt wurde, leitete eines der erfolgreichsten internationalen Modeunternehmen seiner Zeit. Im Oktober 1957 starb Christian Dior an den Folgen eines Herzinfarkts in Montecatini. Die Ausstellung erinnert zugleich an den 50. Todestag Christian Diors. Die 22 vom „Pariser Meister“ persönlich entworfenen Kollektionen, deren klingende Namen wie Tulpenlinie oder A-Linie bis heute ein Begriff sind, haben die Mode des 20. Jahrhunderts einzigartig geprägt.