Kunstbibliothek (Foto: Maximilien Meisse)
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Kunstbibliothek

Kunstbibliothek und Kupferstichkabinett. Kulturforum. Berlin-Tiergarten, Matthäikirchplatz. © Staatliche Museen zu Berlin / Maximilian Meisse
Kunstbibliothek und Kupferstichkabinett. Kulturforum. Berlin-Tiergarten, Matthäikirchplatz. © Staatliche Museen zu Berlin / Maximilian Meisse
Kunstbibliothek (Foto: Maximilien Meisse)
Kunstbibliothek (Foto: Maximilien Meisse)

Matthäikirchplatz 6
10785 Berlin
Tel.: 030 266 424101
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-18.00 Uhr
Sa+So 11.00-18.00 Uhr

Avantgarde!

06.06.2014 - 12.10.2014

Die Welt von Gestern. Deutschland und die europäische Moderne 1890-1914
Im ersten Teil der Ausstellung repräsentieren herausragende Beispiele der Plakatkunst, der Gebrauchsgrafik und Buchkunst den künstlerischen Aufbruch in die Moderne vor dem Ersten Weltkrieg als europäisches Phänomen. In einer Auswahl von ca. 110 Plakaten, 50 Blatt Buch- und Zeitschriftengrafik und Akzidenzdrucken werden programmatische künstlerische Haltungen auf der Suche nach einem neuen Stilverständnis einerseits und einer neuen Hinwendung zum Zeitgemäßen andererseits vorgestellt. Vor allem in dem noch jungen Medium Bildplakat werden künstlerische Botschaften einer neuen, teils auf radikale Reduktion ausgerichteten Ästhetik verkündet. Es sind innovative, heute bereits ikonische Bildentwürfe von den Beggarstaff Brothers, Jules Chéret, Ludwig Hohlwein, Henri de Toulouse-Lautrec, Lucian Bernhard und anderen. Der Begriff der Moderne avancierte zur Programmatik einer Bewegung, die in Zeitschriften, Büchern, internationalen Ausstellungen, im Kunsthandel und über Kunstvermittler wie Julius Meier-Graefe Plattformen eines ästhetischen Dialoges fand, der nationale Vorurteile zu überwinden trachtete. Im Mittelpunkt steht dabei die Rezeption dieser Moderne in Deutschland und die europäische Geisteshaltung, die Stefan Zweig eindrucksvoll in seinen Erinnerungen"Die Welt von Gestern" beschrieben hat.
Worte in Freiheit. Rebellion der Avantgarde 1909-1918
Die Ausstellung präsentiert das kommunikative und publizistische Netzwerk der Avantgarden Futurismus und Expressionismus. Seit der Begriff Avantgarde sich aus seinem militärischen Zusammenhang gelöst hatte, stellte ihn die Kunst in ihre Dienste, als Metapher für eine Formation, die vor dem Heer operiert und in feindliches Gebiet eindringt. Diese Selbstinszenierung als Avantgarde spiegelt sich vor allem in den publizistischen Strategien, die sich nicht nur durch eine bestimmte Rhetorik, sondern durch besondere Textsorten, vor allem Manifeste, auszeichnen. In den spektakulären Auftritten und Publikationen der Avantgardisten entwickelte sich ein eigener Vermittlungstypus von Kunst und Literatur. Ein eigens entwickeltes Ausstellungsdesign wird den Besucher in ein Labyrinth von Manifesten, Zeitschriften, Fotografien und Briefen führen, das visuell überraschende Kontexte und neue Sichtachsen auf die Kunst des 20. Jahrhunderts eröffnet. Die historische Logik der Kunstismen, ihre radikale Konkurrenz und ihre internationale Topographie, werden von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Ersten Weltkriegs verfolgt. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl aus den Sammlungen der Kunstbibliothek, des Kupferstichkabinetts und der Staatsbibliothek Berlin. Das Sturm-Archiv von Herwarth Walden spielt dabei eine zentrale Rolle. Zugleich wird das Archiv des Sammlers Egidio Marzonas in einer repräsentativen Auswahl gezeigt und das Kulturforum als Standort der Forschung profiliert.

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