Mit über 250 Exponaten aus den USA, Europa und Japan ist Comics! Mangas! Graphic Novels! die bisher umfangreichste Ausstellung zur Geschichte dieser Gattung in Deutschland. Gesonderte Bereiche der Ausstellung sind Europa und Japan gewidmet, wo sich nach dem Zweiten Weltkrieg ganz eigene Traditionen ausbildeten. Der Comic war das erste Bild-Massenmedium der Geschichte.
Ende des 19. Jahrhunderts erreichten die großen Tageszeitungen der USA damit Millionen von Lesern – und zwar Tag für Tag und sonntags in Farbe. Adressat war in erster Linie der erwachsene Zeitungsleser und erst dann Kinder und Jugendliche. Serien wie Winsor McCays Little Nemo in Slumberland oder Krazy Kat von George Herriman zeugen bis heute von der kulturellen Bedeutung des Mediums. Mit dem Aufkommen der »comic books« und der Superhelden in den frühen 1930er-Jahren entwickelte sich um den Comic die erste mediale Jugendkultur, lange vor Bill Haley und dem Rock’n’Roll.
Mit Künstlern wie Robert Crumb oder Will Eisner und Figuren wie Asterix oder Barbarella gewann der Comic in den 1960er-Jahren auch zunehmend wieder ältere Leser. Im Zuge des kulturellen Wandels um 1968 avancieren sie zur »neunten Kunst« und mit dem Phänomen der »Graphic Novel« erleben wir heute die Entdeckung auch ihres bisher ignorierten literarischen Potentials. Zugleich hat sich der Manga als globales Phänomen etabliert.