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Kunst Raum Riehen


Im Berowergut | Baselstrasse 71
4125 Riehen
Tel.: 061 641 20 29
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Öffnungszeiten:

whr. Ausstellungen:
Mi-Fr 13.00-18.00 Uhr
Sa, So 11.00-18.00 Uhr

The futures of the past

18.05.2013 - 23.06.2013

Zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich in aktuellen Arbeiten vermehrt mit den unerfüllten Versprechen des 20. Jahrhunderts. Sie überdenken zentrale Momente der Geschichte und erkunden deren Bedeutung für die Gegenwart. Die Otolith Group hat dieses Anliegen im Filmessay Otolith I treffend charakterisiert und vom Aufsuchen jener intensiven Momente des 20. Jahrhunderts gesprochen, die darüber entschieden, was wir geworden sind und deshalb eine besondere Wirkung haben.
In der Ausstellung „The futures of the past“ werden Arbeiten von Annette Amberg (*1976, lebt und arbeitet in Zürich und Basel), Yelena Popova (*1978, lebt und arbeitet in Nottingham, UK) und Asier Mendizabal (*1973, lebt und arbeitet in Bilbao) gezeigt, die ausgehend von unterschiedlichen biografischen Erfahrungen, solche wirkungsreiche Momente der Vergangenheit aufsuchen. Sie interessieren sich für die Kristallisationspunkte idealer menschlicher Gemeinschaften, wie sie die historischen Avant-Garden im 20. Jahrhundert entwarfen. Sie untersuchen nach deren Scheitern ihr nicht eingelöstes Potenzial und befragen es auf neue Entfaltungsmöglichkeiten.
In ihren Installationen und ortspezifischen Arbeiten beschäftigt sich Annette Amberg mit der Bedeutung der modernistischen Architektur für den Aufbau einer Zivilgesellschaft in Kambodscha in den 1960er Jahren. Die Auseinandersetzung dient ihr als Ausgangspunkt für einen vielschichtigen, künstlerischen Formprozess, der sich vom gesellschaftsreformierenden Anspruch löst.
Asier Mendizabal geht es um Formen der Repräsentation von Kollektiven, die an die Medien Fotografie und Film gebunden sind. Indem er in seinen Collagen, Drucken und Skulpturen ihre Musterhaftigkeit aufzeigt, verweist er auf ihre anhaltende Wirkungsmacht. Für den Künstler ist die Repräsentation als Möglichkeit der Reflexion Trägerin des Potenzials eines neuen Verhältnisses von Individuum und Masse.
Yelena Popova verbrachte ihre Kindheit in einer sogenannten „ungenannten Stadt“ in der UdSSR. Diese wurde im Wettrüsten mit dem Westen im Rahmen des Kalten Krieges als geheime nukleare Forschungs- und Produktionsstätte gebaut und als idealer kommunistischer Mikrokosmos gefeiert. Mittels des Film-Essays geht sie den fragwürdigen Prämissen dieser Gesellschaft nach und beschäftigt sich in der Malerei mit dem ideologiekritischen Potenzial der Kunst für gegenwärtige Gesellschaftsformationen.

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