Krippen zeigen uns in verkleinertem Massstab - Modellen gleich - die Geburt Christi oder andere Episoden der Weihnachtsgeschichte. Zum dritten Mal präsentiert das Forum Würth Chur eine Ausstellung aus der Ulfert-Buchholz-Sammlung internationaler Krippenkunst. Die ursprünglich privat zusammen getragene Kollektion befindet sich heute in der Sammlung Würth und bietet einen grossen Reichtum an kulturell unterschiedlichen Versionen dieses ebenso wichtigen wie populären christlich-abendländischen Themas.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die polnische Krippenkunst. Fünf beeindruckende Szopka-Kreationen (poln. Szopka = Krippe) sind zu bewundern. Die typischen Krakauer Krippen sind in Form einer Kirche gebildet. Anfang Dezember werden in den restaurierten Tuchhallen Krakaus regelmässig die neuesten Schöpfungen der Szopka-Künstler ausgestellt und prämiert. Dank ihrer künstlerischen Schönheit und der Präzision ihrer Ausarbeitung stehen Krakauer Krippen in vielen ethnographischen Museen inner- und ausser-europäischer Länder. Die Krippe erscheint als farbenprächtiges Gesamtwerk, die durch viele Statisten und Effekte von künstlicher Beleuchtung oder eingebauter Musikwerke besonderen Unterhaltungswert bieten. Gekrönt wird das Kunstwerk in der Regel mit Nachbildungen der Krakauer Kirchentürme: der Marienkirche und der Wawel-Kathedrale.
Auch andere polnische Krippen ergänzen diesen Länderschwerpunkt in der Ausstellung. Doch trägt die Präsentation zu Recht die Überschrift "Krippen aus aller Welt", denn darüber hinaus finden sich Darstellungen aus vielen unterschiedlichen Ländern und Kulturen: Argentinien, Belgien, China, Deutschland mit diversen Regionen, Frankreich, Grönland, Italien, Peru, Portugal und nicht zuletzt aus der Schweiz.
Darunter sind thematisch nicht nur die klassischen Weihnachtskrippen zu finden, sondern auch solche, die rund um die Weihnachtsgeschichte "spielen". Zum Beispiel die Adventskrippe, die für jeden Adventstag eine passende Krippe bietet: zum 1. Advent verkündet der Prophet Jessaia aus dem Alten Testament das Kommen des Messias, zum 2. Advent stehen wir die Verkündung Maria. Diese Szene führen in das Geschehen ein und lassen so die überlieferte Geschichte vollständiger erscheinen.