Die Glasmalerei baut auf eine alte, über tausendjährige Tradition. Die Familie Halter betreibt seit bald 100 Jahren ein Glasmalatelier. Louis Halter, der Grossvater von Martin Halter, eröffnete 1916 in Bern sein eigenes Atelier, seit 1923 befindet es sich am heutigen Standort am Klösterlistutz bei der Untertorbrücke in Bern. Die Geschichte der Glasmalerei Halter ist auch ein Stück Berner Kulturgeschichte.
Die Grundtechnik der Glasmalerei, das Zusammenhalten von Glasteilen in einem Rahmenwerk aus Blei, ist wahrscheinlich von der Goldschmiedekunst abgeleitet und hat sich während Jahrhunderten nur unwesentlich verändert. Das auch heute noch nach alter Glasmachertradition mundgeblasene Antikglas mit seiner aussergewöhnlichen Brillanz, mit der beinahe unbegrenzten Farbpalette sowie der charakteristischen Bläschenbildung und Schlierenstruktur eröffnet dem Glasmaler unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Unter dem Titel «Farbglaswelt» führt der Glasmaler und Kunstglaser Martin Halter in der Ausstellung im Stadtsaal des Kornhausforums in die reiche Welt seines Kunsthandwerks. An der Ausstellung werden auch Exponate aus der Burgerbibliothek Bern zu sehen sein.
Im Zentrum der Ausstellung «Farbglaswelt» von Martin Halter, die von seinem Sohn Jürg Halter kuratiert wird, stehen seine freien Arbeiten, die nicht zuletzt einen neuen, einen überraschenden Blick auf dieses Traditionskunsthandwerk ermöglichen sollen.