Figürliche Motive und Tierdarstellungen verzieren Spitzen in den unterschiedlichsten Variationen. Mit der Jahresausstellung gehen wir auf Spurensuche nach diesen speziellen Motiven. Die Bandbreite der gezeigten Werke reicht von der Renaissance bis zur Moderne.
Figuren wurden bereits sehr früh auf Spitzen abgebildet. Oft handelt es sich um mythologische Gestalten, aber auch um Szenen aus der Bibel. Während im 16. Jahrhundert streng geometrische Formen und Ornamente dominieren, tauchen im 17. und frühen 18. Jahrhundert verstärkt eigenständige Bildmotive in der Klöppelspitze auf. Neben ornamentalen Darstellungen von Vögeln finden sich vor allem in den barocken Mustern immer wieder auch Menschen- und Tierfiguren.
Jagdszenen, allegorische Tierdarstellungen und Wappentiere bestimmen die Bildthemen weltlicher Auftraggeber. Religiöse Motive mit Christus- und Heiligendarstellungen, sowie Tiere in ihrer christlichen Symbolik werden in die Kirchenspitze eingearbeitet.
Von solchen Bedeutungen lösen sich die Bildthemen in der weiteren Entwicklung. Formalästhetische Aspekte kennzeichnen Spitzenmotive des Jugendstils, wenn sich ornamentale Vögel mit rankenden Pflanzenformen verbinden und dominieren in der modernen Spitze, wenn eine menschliche Figur der abstrakten Form untergeordnet wird.
In der Ausstellung zeigt das Klöppelmuseum Abenberg einzigartige Spitzen aus der Sammlung von Marianne Stang und Anneliese Wienands. Ergänzt wird die Präsentation mit Exponaten aus der eigenen Sammlung des Klöppelmuseums.