29.06.2008 - 30.11.2008
Der vielseitige Künstler Emil Wachter hat seit Anbeginn seiner künstlerischen Laufbahn häufig mit Ton gearbeitet, und bis heute entstand – wenn auch unterbrochen von größeren Produktionspausen – ein umfangreiches keramisches ÂŒuvre. Neben der frühen Schaffensphase, die durch die Jahre 1951 bis 1981 repräsentiert ist, bilden die Werke aus den Jahren 2002/03 und 2007/08, welche in den Gastateliers der Majolika Manufaktur Karlsruhe entstanden sind, den Schwerpunkt der Ausstellung.
Am Anfang dieser Ausstellungsidee stand eine Episode. 2002/03 nahm Emil Wachter nach fast 30 Jahren Pause wieder die Arbeit mit der Keramik auf. Dabei gingen einige Arbeiten beim Brennen im Ofen der Karlsruher Majolika durch Überhitze kaputt. Und Emil Wachter schied diese zerschmolzenen Torsi nicht für die Schuttmulde aus, sondern gab ihnen Namen aus der antiken Kultur, die uns bekanntlich nur durch das archäologische Fragment vor Augen steht. Ein Werk, „Karthago“, hat das Badische Landesmuseum damals mit Hilfe der BB-Bank erwerben und in der großen Karthago-Ausstellung 2003 zeigen können.
Immer wieder war die Keramik für Emil Wachter ein Tätigkeitsbereich, in dem er sich der „Improvisation“, der „Impression“, der Spontaneität des Ausdrucks und der Ästhetik der flüchtigen Form verschrieb; - ähnlich wie insbesondere in vielen seiner Aquarelle. Neben seinem öffentlich breit bekannten Wirken, den Wand- und Glasmalereien, der Betonskulptur, den kirchlichen Werken, denen Emil Wachter seinen Ruf auch in etablierten gesellschaftlichen Kreisen verdankt, zeugen gerade diese „persönlicheren“ Arbeiten ohne Auftraggeber von der phänomenalen gestalterischen und kompositionellen Kraft des Künstlers.