13.01.2011 - 15.10.2011
Asymmetrisch, bunt und schräg sind sie, die Vasen, Krüge, Ascher und Schalen aus den 1950er Jahren, die das Keramikmuseum Staufen in seiner neuen Sonderausstellung zeigt. Denn auch für die Keramik galt es, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des "1000-jährigen Reiches" einen Neuanfang zu finden. Der nachkriegsbedingte Bedarf an Gebrauchsgütern und die vom "Wirtschaftswunder" ausgelöste Konsumwelle mit ihrer Lust am Dekorativen eröffneten den Keramikmanufakturen in Deutschland neue Chancen.
Die Aufbruchstimmung kam im modernen Design der Zeit zum Ausdruck und so bestimmten neuartige Formen, abstrakt-expressive Dekore und eigenwillige Glasuren das Bild sowohl der Studio- als auch der Manufakturkeramik. Ihre abstrakten Muster sind von Künstlern wie Miró, Calder oder Picasso entliehen und Dekornamen wie "Togo", "Tigris" oder "Kongo" spiegeln die Reiselust und Sehnsucht nach Exotik der deutschen Nachkriegsgesellschaft wider.