05.03.2010 - 02.05.2010
Vor 11 Jahren zeigte das Kallmann-Museum
einen Überblick über das Schaffen
von zehn jungen Münchner Malerinnen.
Sie hatten alle an der Münchner Akademie
studiert und sich zu einem losen
Zusammenschluss ohne ideologische
Vorgaben oder einheitliche künstlerische
Konzepte gefunden. Persönliche
Kontakte und Freundschaften, verbunden
mit dem Austausch von Ideen,
Gedanken und auch praktischen Tipps
für die Bewältigung des entbehrungsreichen
Künstleralltags standen im Vordergrund.
Gemeinsam war und ist ihnen
nur, dass sie vorwiegend traditionelle
künstlerische Techniken anwenden wie Malerei, Zeichnung oder druckgrafische
Techniken.
Diese Gruppe existiert nach nun 11 Jahren noch immer, wenn auch in veränderter
Form. Neue Mitglieder sind dazu gekommen, alte haben sich
entfernt. Ein harter Kern von sieben Malerinnen aus der Anfangszeit ist
geblieben. So ist es reizvoll, nach so langer Zeit einmal Bilanz zu ziehen und
sich die individuellen Entwicklungen und Wege anzusehen.
Katharina Wild beeindruckt mit ihren
farbgewaltigen, expressiven Szenarien
von Mensch und Landschaft. Klare, ruhige
Formen verbinden sich mit großer
Farbintensität in den Arbeiten von Inge
Jakobsen und Yvonne Bosl, die der konkreten
Kunst nahe stehen. Naturbeobachtungen
und Landschaften sind
die Grundlage des Schaffens bei Kiki
Stickl, Monika Lensler-Aresin und Sabine
Berr. Angesiedelt zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit kommen
sie zu ganz unterschiedlichen Bildfindungen: vom Lyrischen bis ins
Minimalistische gehend bei Kiki Stickl, großzügige, heitere Farbtableaus
bei Monika Lensler-Aresin und die formal reduzierte malerische Bestandsaufnahme
der Landschaft in nächster Umgebung bei Sabine Berr.
Porträtserien mit kraftvollem, pastosem Pinselstrich auf die Leinwand
gesetzt sind zur Zeit die Bildthemen von Marta Fischer.
Mit kraftvollen Zeichnungen überzeugen Petra Scherzer und Monika
Schultes. Der Mensch, wie auch menschliches Verhalten und Denken
stehen im Mittelpunkt ihres Schaffens. In figürlichen Bilderzählungen
mit vitaler Farbkraft gibt Irene Fastner humorvoll und mit leiser Ironie wieder. Eher konzeptuell arbeitet
Eveline Mayr. Mit Übermalungen von
Schriftabrieben reflektiert sie die kulturellen
Impulse ihrer ersten Japanreise.
Mit diesem breiten Spektrum an Gestaltungsweisen
und Konzepten zeigt
die Ausstellung zum einen die große
Bandbreite der künstlerischen Ausdrucksformen
und Ideen und auch, wie
differenziert sich die Entwicklungen
und Wege der einzelnen Künstlerinnen
im Laufe der Zeit gestaltet haben.