Martin Weimar ist ausgebildeter Florist und Gärtner und hat an der Münchner Kunstakademie bei Prof. Daniel Spoerri studiert. 1988 gründete er zusammen mit Claudia Wörner die Kunst- und Lustgärtnerei, die idyllisch am Rande des Schlossparks von Oberschleißheim bei München liegt.
Martin Weimar verbindet in seinem Schaffen sein Wissen und seine Liebe zu den Pflanzen mit seinen künstlerischen Ideen. Außerdem ist er auch ein historisch interessierter Spurensucher, der den Besonderheiten und der Geschichte seiner Ausstellungsorte auf den Grund geht. So fand im Jahr 2012 im Edwin Scharff-Museum in Neu-Ulm eine spektakuläre Ausstellung mit dem Titel „Gesellschaftsgarten“ statt, die sich mit künstlerischen Mitteln und wissenschaftlich fundierter Forschung mit der Geschichte eines ehemaligen Ulmer Bürgergartens befasste.
Mit meisterhaften Pflanzenfotografien, ungewöhnlichen Pflanzeninstallationen – Objekten, die teils aus lebenden Pflanzen, teils aus Artefakten bestehen – und mit Bildern und Texten zu den historischen Glashäusern in Deutschland setzt sich der Künstler nun mit seinem Ausstellungsort, dem heutigen Kallmann-Museum, und der einstigen Orangerie des Ismaninger Schlossparks auseinander.
Skurriles, Ästhetisches, Fundstücke und Gewachsenes kontrastieren und bilden neue reizvolle Einheiten. Da wachsen exotische Blattpflanzen durch Sessel, Musterkoffer mit Nelken erinnern an Zeiten, als Nelken noch seltene begehrte Pflanzen waren, blühende Sträucher gedeihen im Innenhof des Museums. Fotografien von feinsten Nadelzeichnungen historischer Gebäude auf Pflanzenblättern bestechen durch ihre filigrane Schönheit. Martin Weimar verbindet in seiner Ausstellung historische Anspielungen auf geistreiche, manchmal auch humorvolle Weise mit aktueller Kunst.