Drei Künstler aus verschiedenen Jahrhunderten, Kritiker und Spötter ihrer Zeit, treffen im Kallmann-Museum zusammen. Neben Arbeiten von Francisco Goya (1746-1828) und Honoré Daumier (1808-1879) sind großformatige Gemälde sowie Radierungen des chinesischen Malers Yongbo Zhao (geb. 1964) zu sehen. Sowohl Goya als auch Daumier waren Künstler, die ihren Zeitgenossen mit schonungsloser Offenheit den Spiegel vorhielten und dabei Aussagen über politische und soziale Umstände trafen, die noch für den heutigen Betrachter von Relevanz sind. Yongbo Zhao hingegen ist ein zeitgenössischer Künstler aus China, der seit mehr als 20 Jahren in München lebt, wo er an der Kunstakademie studierte. Er unterrichtet außerdem als Professor in Peking und hält sich daher auch heute noch regelmäßig im Reich der Mitte auf. Zhao, in dessen Arbeit verschiedene sozio-kulturelle Hintergründe einfließen, entwickelte eine sehr eigene Ausdrucksform, die seine in China liegenden künstlerischen Wurzeln mit einer an europäischen Vorbildern orientierten Malweise verbindet. Seine Bilder sind ironische, humorvolle Kommentare zur heutigen Zeit, die sich mitunter der Mittel der Karikatur bedienen.
„Provokation!“ bietet künstlerische Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Fragen, die über alle kulturellen und zeitlichen Unterschiede hinweg Gemeinsamkeiten erkennen lassen.