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Kallmann-Museum in der Orangerie


Schloßstraße 3
85737 Ismaning
Tel.: 0 89 9 61 29 48
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Öffnungszeiten:

Di-So 14.30-17.00 Uhr

Alfred Ehrhardt: Maler, Fotopionier und Dokumentarfilmer

29.09.2013 - 01.12.2013

Alfred Franz Adolf Ehrhardt wurde 1901 in Triptis/Thüringen geboren.
Er studierte zunächst Musik und ließ sich zum Organisten ausbilden. Es folgte ein freies Studium der Bildenden Kunst in Gera und Hamburg. Danach unterrichtete Alfred Ehrhardt in einem reformpädagogischen Landerziehungsheim. Von 1928 bis 1929 ging er als Student und Hilfslehrer an das Dessauer Bauhaus, wo er unter anderem an Paul Klees Malklasse teilnahm und in engem Kontakt zu Kandinsky stand. Diese Zeit war prägend für das künstlerische Schaffen von Ehrhardt. Geprägt von den Lehren des Bauhauses entstanden zahlreiche Gemälde und grafische Arbeiten, auch seine spätere fotografische Arbeit entwickelte sich unter dem Einfluss von den Ideen des Bauhauses. 1930 war Alfred Ehrhardt Dozent an der Landeskunstschule Hamburg. Wegen seiner Nähe zum Bauhaus wurde er 1933 durch die Nationalsozialisten entlassen. Weitere Stationen seines Lebens waren Dänemark, wo er an der Kunsthochschule von Asco unterrichtete, und Cuxhaven, wo er als Organist tätig war.
In dieser Zeit begann seine Laufbahn als Fotograf, die außerordentlich erfolgreich war. Seine erste Ausstellung mit Fotografien vom Wattenmeer im Jahr 1936 begann im Kunstgewerbeverein Hamburg und wurde dann in ganz Deutschland, in Paris, London, Stockholm und Kopenhagen gezeigt. Es folgten weitere Fotoausstellungen mit anderen Themen, und es entstanden zahlreiche Fotobücher. Wichtige Themen waren „Das Watt“, „Die Kurische Nehrung“, „Muscheln und Schnecken“ oder „Niederdeutsche Madonnen“. Bereits 1941 drehte Alfred Ehrhardt seinen ersten Film. 1948 gründet er dann eine eigene Filmproduktionsfirma. Zwischen 1948 und 1974 entstanden fast 60 Kulturfilme, von denen viele mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden. So zum Beispiel der Film über Ernst Barlach, der den 1. Preis bei der XI. Biennale in Venedig erhielt; oder der Film „Spiel der Spiralen“, der auf den internationalen Filmfestspielen in Vancouver mit dem 1. Preis für Kameraarbeit ausgezeichnet wurde. 1984 starb Alfred Ehrhardt in seiner Wahlheimat Hamburg.
Im Kallmann-Museum werden Arbeiten aus allen Schaffensbereichen von Alfred Ehrhardt gezeigt.

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