26.10.2012 - 20.01.2013
„…Russland berauschte mich“, schrieb Käthe Kollwitz in ihrem Tagebuch in Erinnerung an die Feierlichkeiten zum 10jährigen Jubiläum der Oktoberrevolution, denen sie persönlich in Moskau beiwohnte. Im Jahre 1928 fand eine große Bilderschau im heutigen Staatlichen Puschkin Museum in Moskau statt, die ihrem 60. Geburtstag gewidmet war.
Käthe Kollwitz lebte in einer Zeit gewaltiger sozialer und politischer Umbrüche. Sie war von den Ideen der russischen Oktoberrevolution 1917 begeistert.
In der Ausstellung wird Käthe Kollwitz’ Wahlverwandtschaft mit Russland aus dreifacher Perspektive betrachtet.
Zum einen haben wir es mit der Rekonstruktion der 1928 in Moskau, dem damaligen Leningrad, und Kazan gezeigten Ausstellung ihrer Werke sowie der Resonanz der damaligen russischen Öffentlichkeit zu tun.
Der zweite Teil bietet eine Gegenüberstellung der Kollwitz Werke mit Arbeiten russischer Künstler, die, von Käthe Kollwitz inspiriert, sich mit eigenen Bildfindungen auf sie berufen, z.B. Wladimir Faworskij, Natalja Gontscharowa, Alexej Krawtschenko, Dmitri Moor.
Der dritte Teil der Ausstellung widmet sich der von Käthe Kollwitz mit Leidenschaft betriebenen Bildhauerei. Die, den Themen der Kollwitz ähnlich, von sozialen Missständen und Konflikten geprägten bildhauerischen Werke des russischen Künstlers Vadim Sidur werden hier in Verbindung zum plastischen Werk der Kollwitz gesetzt.
Neben den Kunstwerken veranschaulichen Dokumente unterschiedlicher Art sowie historische Kataloge die Beziehung zwischen Käthe Kollwitz und Russland.
