Julia Stoschek Collection, Foto: Ulrich Schwarz
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Julia Stoschek Collection

Julia Stoschek Collection, Foto: Ulrich Schwarz
Julia Stoschek Collection, Foto: Ulrich Schwarz
Julia Stoschek Collection, Foto: Ulrich Schwarz
Julia Stoschek Collection, Foto: Ulrich Schwarz

Schanzenstrasse 54
40549 Düsseldorf
Tel.: 0211 585 884 0
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Öffnungszeiten:

Sa 11.00-18.00 Uhr

Number Eight: Sturtevant

05.04.2014 - 10.08.2014

STURTEVANT ist eine der bedeutendsten, wegweisendsten Künstlerinnen unserer Zeit. Seit ihrer ersten Ausstellung 1965 in der Bianchini Gallery in New York hinterfragt STURTEVANT durch die Wiederholung von Kunstwerken und Konzepten anderer Künstler den Zweck, die Autonomie und die Autorenschaft von Kunst.
 

STURTEVANTs radikaler, konzeptuell rigoroser Ansatz wurde anfangs oft missdeutet. In ihrem Schaffen stand nicht die bloße Imitation eines künstlerischen Werkes im Vordergrund, sondern es ging ihr um den gedanklichen Raum, der sich dahinter öffnet und so eine kritische Diskussion über die Oberfläche, das Produkt und die Autonomie eines Kunstwerks entfacht.


Es ist unmöglich, dasselbe zweimal zu tun oder zu schaffen - dies könnte als Ausgangsbeobachtung vor STURTEVANTs gesamter künstlerischer Produktion stehen. Unternimmt man den Versuch sich begrifflich dem Werk von STURTEVANT zu nähern, so scheinen Begriffe wie „Kopie“, „Fake“, „Imitation“, „Appropriation“ oder „Re-enactment“ zunächst zu passen, stellen sich aber bei etwas genauerem Hinsehen als ungenau oder obsolet heraus.


Bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren löste die Künstlerin Kontroversen aus. Die von ihr „wiederholten“ Werke etwa von Marcel Duchamp, aber auch von zeitgenössischen Künstlern wie James Rosenquist, Jasper Johns, Andy Warhol, Frank Stella, Claes Oldenburg oder Joseph Beuys wurden in der späteren Rezeption zu renommierten Meisterwerken, STURTEVANT aber wiederholte sie zeitnah, manchmal sogar im selben Jahr. Damit demonstriert sie bis heute einen außerordentlichen kunsthistorisch-philosophischen Weitblick. Ihr Ansatz ist aktueller denn je und im Sinne des Mottos der Quadriennale Düsseldorf 2014 buchstäblich „Über das Morgen hinaus“.


Die Einbeziehung von Bildern der Massenmedien ebenso wie ihr eigenes gefilmtes Material führte ab dem Jahr 2000 vermehrt zu Arbeiten im Medium Video. Vor dem Hintergrund des World Wide Web, den Überschreitungen, der Maßlosigkeit, der Grenzen und seinem Zerfall, analysiert STURTEVANT die Ursprünge von Wissen, Kunst und Kultur und geht der Frage nach wie diese produziert und geteilt werden können.



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