Julia Stoschek Collection, Foto: Ulrich Schwarz
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Julia Stoschek Collection

Julia Stoschek Collection, Foto: Ulrich Schwarz
Julia Stoschek Collection, Foto: Ulrich Schwarz
Julia Stoschek Collection, Foto: Ulrich Schwarz
Julia Stoschek Collection, Foto: Ulrich Schwarz

Schanzenstrasse 54
40549 Düsseldorf
Tel.: 0211 585 884 0
Homepage

Öffnungszeiten:

Sa 11.00-18.00 Uhr

Flaming Creatures

08.09.2012 - 29.06.2013

„Die Liebe zum Unnatürlichen, zum Trick, zur Übertreibung“, so beschreibt die 2004 verstorbene Autorin Susan Sontag den Begriff des „Camp“ (dt.: Kitsch), der zentraler Leitgedanke in dieser 46 Werke aus der JULIA STOSCHEK COLLECTION umfassenden Ausstellung ist. „Camp“ ist eine überpointierte Art der Wahrnehmung, die sich im Zuge des Ästhetizismus und des Dandytums entwickelte. Seinen Anfang nahm „Camp“ an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert und fand seinen Höhepunkt in den 1950er und 1960er Jahren.
Eine zentrale und historisch wichtige Ausgangsposition der Ausstellung ist der 1932 geborene US-amerikanische Underground Künstler, Performer und Filmemacher Jack Smith, dessen skandalumwobener Film FLAMING CREATURES (1963) auch der Titel der Neupräsention ist.
Jack Smiths Werk hat eine ganze Generation von Filmemachern wie Andy Warhol, Robert Wilson, Cindy Sherman, John Waters und Mike Kelley entscheidend geprägt. Ohne ihn wäre „Camp“, Punk oder die Pop-Postmoderne, sowie das experimentelle Theater nicht zu denken.
Der Titel FLAMING CREATURES stellt ein Surrogat für Etwas dar, das sich in den einzelnen Künstlerposititonen als extremes, überbordendes Element manifestiert und materialisiert. Dabei ist Jack Smith nicht als Ideengeber anzusehen, sondern fungiert als Schlüsselposition im Umgang mit Realität und Fiktion, Identität oder Geschlecht.
Allen Positionen der Ausstellung gemeinsam ist die Aneignung oder Vereinnahmung von fiktiven Realitäten oder kreatürlichen Prozessen. Aura Rosenberg, aber auch Positionen aus den 1960er bis 1980er Jahren, wie Tony Oursler, Bruce Nauman und Paul McCarthy verfestigen den Fokus der Ausstellung durch Maskierung oder clowneske Überhöhung in der Erforschung des Künstlers mit dem Selbst und seiner Entfremdung. Allesamt erschaffen sie eine neue, sich nicht auf das filmische beschränkende , sondern die räumliche oder körperliche Ebene als Aktionsfläche miteinschließende Dimensionsebene.

KULTURpur empfehlen