Ed Atkins und Frances Stark reflektieren in ihren multidisziplinären Ansätzen den Wandel der künstlerischen Formfindung sowie den Aspekt der Repräsentation in der medialen Bildwelt. Charakteristisch für das Werk beider Künstler, die auch literarisch arbeiten, ist die Untersuchung der vielfältigen Wechselbeziehungen von Bild und Text. Unter Verwendung der aktuellen Computertechnik erzeugen sie ein komplexes Gefüge aus Zeichen, Textfragmenten und autobiografischen Referenzen, die als Hypertext in ihre visuelle Arbeit einfließen. Schwerpunkt der Ausstellung bilden die Videoinstallationen. Collagen und skulpturale Objekte komplettieren die Auswahl der Werke.
Das Konzept der Ausstellung skizziert eine Abfolge von individuellen Räumen, um beide Künstler in einen Dialog zu setzen. Die Zusammenstellung der Werke vergegenwärtigt die Transformation des klassischen Bewegtbilds zur digitalen Bildproduktion. Damit verfolgt die JULIA STOSCHEK COLLECTION konsequent den Anspruch auf Zeitgenossenschaft im Bereich Time-based Media.
High-Definition-Bildtechnologien bilden den Ausgangspunkt von Ed Atkins? künstlerischer Praxis. Dabei untersucht er vor allem die einseitige Fokussierung auf die technische Perfektion der Abbildungsqualität gegenüber einer haptisch nicht mehr greifbaren Erscheinung der digitalen Medienformate. Angesichts einer daraus resultierenden Entkörperlichung formuliert Atkins in seinen Installationen eine Ästhetik des Verschwindens entlang der zentralen Leitmotive Krankheit und Tod.
Frances Stark entwirft für ihr künstlerisches Werk ein vielschichtiges System aus Referenzen, das sich vor allem mit der Fragestellung nach Autorenschaft und dem eigenen künstlerischen Schaffensprozess auseinandersetzt. ?Ihre gattungsübergreifenden Arbeiten sind Ausdruck ihres Ringens um Worte und deren Bedeutung. Kurzzitate, Musik, Literatur, Popkultur, autobiografische Aufzeichnungen und Erfahrungen dienen als Grundlage für ihre Videoinstallationen, Performances, Skulpturen und Arbeiten auf Papier.