17.08.2007 - 25.11.2007
Während einer Lebenskrise malt die 23jährige Charlotte Salomon die Geschichte ihres Lebens: 1917 in Berlin geboren, emigrierte sie 1939 zu ihren Großeltern nach Südfrankreich. Als die Großmutter Selbstmord beging, erfuhr Charlotte Salomon auch vom Freitod ihrer Mutter. Um einem Nervenzusammenbruch zu entgehen, setzte sie sich malend mit der eigenen Geschichte auseinander. Innerhalb weniger Monate entstanden über 1300 Gouachen. Dabei verwandte sie filmische und comicartige Elemente und fügte Musiktitel als Begleitmelodien hinzu. Charlotte Salomon wurde 1943 verhaftet, über Drancy nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Die Ausstellung zeigt 277 Blätter aus der Bilderfolge. In Berlin, dem Schauplatz von »Leben? oder Theater?«, wird sie mit Fotos und Originaldokumenten aus Berliner Archiven und Privatsammlungen und dem Joods Historisch Museum erweitert. »Leben? oder Theater?« wird ergänzt durch eine zeitgenössische Arbeit von Chantal Akerman. Die belgische Künstlerin setzt das Jugendtagebuch ihrer Großmutter, die in Auschwitz ermordet wurde, ins Zentrum ihrer Installation »Neben seinen Schnürsenkeln in einen leeren Kühlschrank laufen« (2004).