09.10.2009 - 03.10.2010
Im Jahre 1989 veränderten sich die politischen Verhältnisse in der DDR radikal und in ungeahnter Weise. Viele sprachliche Bilder und Begriffe wurden für die damaligen gesellschaftlichen Umbrüche gefunden. Diese werden heute noch auch in unterschiedlicher Auslegung und Bewertung gebraucht. Man spricht von der Wende, von der friedlichen Revolution, von der Öffnung der Grenzen, vom Ende der DDR oder von der Wiedervereinigung. Im Jahr 2009, zwei Jahrzehnte später, werden viele Veranstaltungen vorbereitet und durchgeführt, die dieser historischen Zäsur in der deutschen Geschichte gewidmet sind.
Auch das Johann-Friedrich-Danneil-Museum zeigt aus diesem Anlass ab dem 6. Oktober die Ausstellung „Dokumente der Wende“. Hier werden eine Reihe von historischen Quellen aufbereitet, die Zeugnis von den Ereignissen dieser Zeit in Salzwedel und Umgebung ablegen. Neben den klassischen historischen Materialien wie Fotos, Schriftquellen und Zeitungen, darunter die komplette Ausgabe der Informationsblätter des Neuen Forums Salzwedel, werden auch vielfältige Objekte gezeigt, die teilweise mit ganz persönlichen Erinnerungen von Zeitzeugen zusammenhängen. Ebenso werden verschiedene bislang unveröffentlichte Ton- und Bilddokumente präsentiert und in die Ausstellung integriert. In einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Offenen Kanal Salzwedel werden Protagonisten dieser Zeit befragt und die filmischen Ergebnisse in Ausschnitten auch in der Ausstellung zu sehen sein.
Parallel bzw. in Vorbereitung dazu werden drei Exkursionen (März, Juni, Oktober) angeboten, die unter dem Titel „Grenzwege“ zu verschiedenen Orten im Bereich der Stadt Salzwedel und entlang der ehemaligen Staatsgrenze der DDR führen. Ziele dieser Führungen sind Erinnerungsorte, Denkmäler und Gedenkstätten, die im Zusammenhang mit dem damaligen Grenzregime stehen. In die Touren einbezogen sind u.a. die wegen ihrer Grenznähe geschliffenen Dörfer wie Groß Grabenstedt und Jahrsau oder auch erhaltene Relikte der Grenzsperranlagen. Gleichfalls findet eine Art Spurensuche statt, da manche der Baulichkeiten dieser Zeit heute bereits kaum noch zu erkennen sind.