Der Spielplatz ist seit je ein Ort, wo Freiheit gewährt und eingeschränkt wird. In ihm treffen sich Vorstellungen zu Pädagogik und Stadtgestaltung. Bis zum Zweiten Weltkrieg bestanden Spielplätze meist aus isolierten Spielgeräten wie Schaukeln, Rutschen und Wippen. Ab den 1930er Jahren wurden – ausgehend von Schweden und Dänemark – jedoch neue Ideen gesucht, um kindergerechtes Spiel und Kreativität aktiv zu fördern.
In der Spielplatzbewegung der 1950er Jahren förderte Zürich unkonventionelle Lösungen und übernahm damit eine Vorreiterrolle. Es entstand eine Bewegung, die von Privatpersonen und Organisationen getragen wurde. Herausragende Beispiele dieser Zeit sind die Erfolgsgeschichte der Robinson-Spielplätze mit Gemeinschaftszentren und der Aufbruch der Zürcher Gartenarchitektur rund um Ernst Baumann, Ernst Cramer und Willi Neukom. Doch erst in den 1970er Jahren begannen auch die Bürger und Kinder selbst, für ihren Platz zu kämpfen und Ansprüche auf dessen Mitgestaltung zu erheben.
Die Ausstellung «Architektur für Kinder: Zürichs Spielplätze» zeichnet die Geschichte der Zürcher Spielplätze seit 1950 nach. In Filmen, Diashows, Plänen und Fotografien aus privaten und öffentlichen Archiven wird die Bewegung lebendig erfahrbar. Zudem zeigen Kinder in einem Experiment, wie und wo sie heute am liebsten spielen. Damit wird das Thema nicht zuletzt dem heutigen Architekturdiskurs neu geöffnet.