"Müll ist schön" - dieser Titel verdeutlicht den grundlegenden Gedanken dieser Installation. Ein äußerst negativ besetzter Begriff, nämlich Abfall, Müll, Unrat , der sich in der alleruntersten Werteskala der Gesellschaft befindet, wird durch das Attribut "schön" einer ästhetischen Aufwertung unterzogen und widerspricht damit dem üblichen Begriffsverständnis.
Mit dem Titel "Müll ist schön" impliziert sich die Aussage, "Müll ist etwas wert", denn Schönheit hat in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert. Tatrsächlich zahlt man für den Müll einen hohen Preis: Beim Einkauf für die Verpackung und nach dem Konsum für den Abfall. Auch das macht ihn wertvoll.
Michaela Berning-Tourniers Idee: das Wertvolle des Mülls soll optisch verdeutlicht werden: Alles, was Wert hat, wird gesammelt und in Alben, Setzkästen und Vitrinen verwahrt und ausgestellt. Der Sammlerwert wird besonders dadurch gehoben, dass jedes Sammlerstück einzeln präsentiert wird, als Unikat. In ihrer Installation will Michaela Berning-Tournier eine Überhöhung des "Wertes" von Müll als Kunstobjekt herbeiführen und den Besucher damit zu Überlegungen über dem Umgang mit Ressourcen unseres Lebens anregen.