23.09.2012 - 06.01.2013
Die zweite Jahreshälfte ist Horst Janssen und seinem Umfeld vorbehalten. Mit Arbeiten seines Freundes und Weggefährten Paul Wunderlich widmet sich das Horst-Janssen-Museum einem der einflussreichsten Grafiker der 60er Jahre in Deutschland. Gemeinsam haben sie an der Hamburger Landeskunstschule am Lerchenfeld studiert, das Radieren jedoch hat Janssen von Wunderlich gelernt.
Für Horst Janssen war Paul Wunderlich „Vorbild, Lehrer und Gegensatz“, wie er in einer Laudatio auf den Kollegen betont.
Wir werden in der Ausstellung einige der wichtigsten Blätter aus dem lithografischen Schaffen Wunderlichs zeigen, unter anderem die skandalträchtige Mappe „qui s’explique“, die 1960 anlässlich einer Ausstellung von der Hamburger Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurde. Viele andere Werke hingegen zeichnen sich durch hoch ästhetisierte Gestaltung, geradezu exzentrische Farbwahl und Experimentierfreude aus. Wunderlichs vielfältige Frauendarstellungen feiern eine kühle Erotik, die in symmetrischen Kompositionen und stilisierten, in die Länge gezogene Akten ihren unverwechselbaren Ausdruck findet.