12.07.2012 - 03.10.2012
Die Ausstellung widmet sich von archäologischer Seite der mitunter wenig bekannten Tatsache, dass weite Teile des heutigen Nordostbayerns im Frühmittelalter von Slawen besiedelt waren. Sie zeigt vielfältige Grabungsfunde, die von der slawischen Kultur in der Oberpfalz zeugen. Ausgehend von Aufsehen erregenden Ausgrabungen in Regensburg-Großprüfening mit dem Nachweis der allerersten Slawen in Bayern schon im 6. Jahrhundert ergibt sich anhand jüngster Forschungen ein ganz neuer Blick auf Herkunft, Besiedlungsgeschichte und Ausbreitung der Slawen in Ostbayern.
Neben reichhaltigem Fundmaterial aus früheren Grabungen in slawisch geprägten Gräberfeldern der karolingisch-ottonischen Zeit ergänzen aktuelle archäologische Untersuchungen und Forschungsprojekte in der mittleren und nördlichen Oberpfalz mit spektakulären Funden und Ergebnissen das facettenreiche Bild einer umfangreichen Besiedlung durch Slawen im Frühmittelalter, deren allmähliche kulturelle Angleichung sich über ein halbes Jahrtausend ersteckte. Der "Geschichtspark Bärnau-Tachov" zeigt zudem in einer Präsentation mit Filmsequenz den Nachbau eines slawischen Dorfes, dortiges Leben und Handwerk sowie Nachbildungen von Alltagsgegenständen.
Erstmals widmet sich eine eigene Sonderausstellung diesem spannenden Thema der ostbayerischen Slawen und vermittelt neueste, durchaus überraschende Erkenntnisse. Eine interessante Ergänzung hierzu bildet die prächtige Ausstellung „Schätze des Mittelalters“ mit slawischem Schmuck aus Polen, Weißrussland und der Ukraine, die gleichzeitig im selben Saal gezeigt wird.