In den 1960er Jahren vergrößerte die Spielwarenindustrie zunehmend ihr Angebot. Steigender Wohlstand und günstigere Produkte durch den Einsatz von Kunststoff ermöglichten vielen Familien die Anschaffung von mehr Spielzeug.
Die kleine Ausstellung präsentiert eine Auswahl an typischen Spielsachen der 1960er Jahre, die von den beiden Schwestern Kathrin Christiansen und Christiane Christiansen-Plander dem Historischen Museum Bremerhaven gestiftet wurden. Dazu zählen ein elektrischer Kinderherd von 1962, auf dem die Mädchen echte Speisen kochten und ein „Kaffee-Service und Melitta-Schnellfilter für kleine Hausfrauen“, die zur Zubereitung von Kaffee genutzt wurden.
Traum vieler Mädchen war eine Barbiepuppe. Die Ausstellung zeigt ein frühes Modell 850 des „teen age fashion model“ (um 1962) in einem schicken rot-weißen Kleiderset mit farblich passendem Schal, Handtasche und Handschuhen. Für Barbie bot der Hersteller Mattel auch eine Vielzahl an Zubehör an. Ausgestellt werden das Set „beauty bath“ mit Lockenwicklern, Kosmetiktüchern und weiteren Utensilien aus dem Badezimmer sowie das Freizeitset „leisure hours“ mit Fernsehapparat, Telefon, Getränk und Besen.
Eine Rarität stellen Tutti und Todd, die jüngeren Geschwister von Barbie, dar. Sie kamen 1966 und 1967 auf den Markt. Für die sechsjährigen Zwillinge stellte Stifterin Kathrin Christiansen mit Schere, Kleber und Nähnadel Schultornister, Hefte, Mappen und Stifte aus Streichholzschachteln, Stoff, Papier und Zahnstochern her.
Waren diese Spielsachen typisches Mädchenspielzeug, so wurde Lego von Mädchen und Jungen gleichermaßen genutzt. Mit den in Dänemark entwickelten Bausteinen konnten Kinder entweder nach Anleitung Gebäude und Fahrzeuge bauen oder ihrer eigenen Kreativität folgen.
Ergänzend dazu sind in einer Schubladenvitrine Fotos der Schwestern mit ihren Spielsachen, aber auch Prospekte, Anziehpuppen und Sammelbilder zu sehen. Das Brettspiel „Unser Bremerhaven“ aus der Zeit um 1963 zeigt mit seiner ausführlichen Beschreibung der Stadt, wie sich die Seestadt selbst stolz als moderne Stadt vorstellte.