Wenn der Beobachter selbst zum Objekt der Betrachtung wird, ergeben sich gänzlich neue Perspektiven. Diese Idee durchzieht das Werk von Ulrike Bohlender, die sich die Betrachtung des Museumsbesuchers zum Thema gemacht hat.
Die Frankfurter Künstlerin Ulrike Bohlender macht den Rezipienten selbst zum Objekt der Darstellung. Ihre fotografischen Arbeiten stellen den Museumsbesucher ins Zentrum des Bildes und eröffnen so neue Sichtweisen auf Kunstrezeption an sich. Ulrike Bohlender fotografiert und inszeniert Szenen auf großen Bühnen dieser Welt, beispielsweise dem Prado, der Schirn, der Documenta, dem Louvre, oder der Hamburger Deichtorhallen. Die Fotokamera dient als Werkzeug zur Beschaffung des Ausgangsmaterials, das sie mit mechanischen, optischen oder chemischen Prozessen bearbeitet. In der Serie „Nadelstreifen“ wird der Besucher einer Ausstellung in einen von feinen horizontalen Fäden durchzogenen “Lichtkegel“ gestellt. In ihrer neuesten Serie „Überzeichnet“ verbindet die Künstlerin beleuchtete Fotos mit Tuschezeichnungen.