27.11.2011 - 12.02.2012
Die Ausstellung zeigt etwa 100 Scherenschnitte aus dem Nachlass der schlesischen Künstlerin Maria Louise Kaempffe (1892 - 1963), ergänzt durch Fotos, Bücher und Dokumente. Sie stellt eine Künstlerin vor, die aus der Breslauer Kunstgewerbeschule hervorging und würdigt ihr künstlerisches Werk.
Maria Louise Kaempffe war eine vielseitig begabte Künstlerin, die neben der Malerei in besonderer Weise die traditionelle Kunst des Scherenschnitts neu belebte. Sie wuchs in Mückendorf im Kreis Strehlen in Niederschlesien auf und studierte an der Breslauer Kunstgewerbeschule bei den Professoren Karl Hanusch und Hans Poelzig. Später setzte sie ihre künstlerische Arbeit als Zeichnungslehrerin in Bad Salzbrunn und in Waldenburg fort. Die Motive ihrer Schnitte sind vielfältig und reichen von Illustrationen zu Peter Schlemihls wundersamer Geschichte über Porträtsilhouetten bis hin zu Tänzen. Einen großen Teil ihres Werkes nehmen religiöse Motive wie die Passion oder die Heilandsgeschichte ein, die sie in mehreren Büchern veröffentlichte.
Mit der Werkausstellung soll Maria Louise Kaempffe als schlesische Künstlerin auch in ihrer kulturgeschichtlichen Verbindung zum heutigen Polen gezeigt werden. Sie kann als ein Bindeglied zwischen Polen und Deutschland betrachtet werden, als Figur der gemeinsamen schlesischen Tradition, deren Werke Polen und Deutsche einander näher bringen können. Daher gibt es auch einen zweisprachigen Katalog, der in beiden Nachbarländern für das eindrückliche Werk der Maria Louise Kaempffe Interesse zu wecken sucht.