18.03.2011 - 16.06.2011
Die Ausstellung zeigt das unveröffentlichte Lebenswerk Dr. Karl Stöckels (1898-1978), ausgebildeter Architekt, Maler und Grafiker, der im privaten Leben leidenschaftlicher Entomologe war. Seinen ganzen Ergeiz widmete Stöckel der Sammlung der Großschmetterlinge im Raum Berlin-Brandenburg. Die von ihm angelegte Sammlung ist heute ein einzigartiges Dokument der Faltervielfalt in den 1950er Jahren. Sein Traum von der Veröffentlichung dieser wissenschaftlichen Arbeit erfüllte sich aber nicht.
Die große Lebensleistung Stöckels liegt in seinem Beitrag zum modernen Naturschutz. Über 20 Jahre, von 1957 bis 1977 hat er akribisch Jahresberichte über seine Beobachtungen der Großschmetterlinge und über die Veränderungen der Naturschutzgebiete in und um Berlin angefertigt. Sein Ansprechpartner war von 1955 bis 1975 Otto Ketelhut (1910–1978), der "Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege" in West-Berlin am Fehrbelliner Platz. Stöckel besuchte in dieser Zeit fast täglich die West-Berliner Naturschutzgebiete und notierte seine Beobachtungen. Dabei war er meist mit dem Rad zwischen Düppel, Spandau und Lübars unterwegs.
Seine Jahresberichte zur Entwicklung der Großschmetterlinge hatte Stöckel anfangs aus Eigeninitiative abgeliefert, aber in den folgenden Jahren erwarteten mehrere Dienststellen regelmäßig seine Berichte, die Rückschlüsse auf Flora und Fauna in der sich verändernden Großstadt zuließen.