Kühe kennt jeder – sie sind lila – und die Extraportion Milch macht müde Männer munter. Der ostfriesische Milchbauer lächelt oft über die Auswüchse der Milch-Werbeindustrie. Für ihn ist die Erzeugung eines der wichtigsten Lebensmittel der Welt ein hartes Geschäft. Im Spannungsfeld zwischen Stall und Weide, Ökonomie und Ökologie, Region und Europa ist heute nur wenig Raum für sonnige Kuhromantik. Trotzdem kommt dem Nutztier und der Milch mit all seinen Produkten – Butter, Käse, Joghurt, Quark, Butter und, zunehmend, Milchpulver – fast schon mythologische Qualität zu. Seit Jahrtausenden kennt und nutzt der Mensch das Lebensmittel Milch. Schon Tacitus wusste zu berichten, dass die Germanen gerne „geronnene Milch“ verzehrten. Im Mittelalter gewinnen Butter und Käse an Bedeutung. Kunstvoll verzierte und zur Schau getragene „Butterberge“ kennzeichnen die Tafel wohlhabender Bauern und Bürger in der Frühen Neuzeit. Für die Ostfriesische Wirtschaft sind die Produktion von und der Handel mit Butter und Käse wichtig. Seit den 1960er Jahren gewinnt die Produktion von Milchpulver zunehmend an Bedeutung. Die Sonderausstellung „DieMilchMacht“ zeigt die Entwicklung der Milchwirtschaft in der Region von der Römerzeit bis in unsere Gegenwart hinein. Dabei werden sowohl wirtschaftliche und soziale Aspekte angesprochen, als auch politische und ökologische Fragen. Vor allem der Übergang von der "traditionellen", extensiv betriebenen Milchwirtschaft "von Hand auf dem Land" hin zur "modernen" industriellen Verarbeitung und Vermarktung von Milchprodukten in den Molkereien stehen dabei im Blickpunkt. Die Ausstellung ist als Lern- und Mitmachausstellung konzipiert. Über eigenes Erleben - melken, buttern, Sahne schlagen, Umgang mit der Handzentrifuge - erlangt der Besucher ein Gespür für die "historische" Milchverarbeitung auf den Bauernhöfen und bekommt gleichzeitig Einblicke in die Arbeitsweise moderner Molkereien. Spezielle Angebote für Kindergärten und Schulen (Sonderführungen, Workshops, Milchrallye, Milchquiz) runden das Angebot ab.