© Thomas Reimer / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Heimatmuseum Leer

© Thomas Reimer / <a href="https://www.fotolia.de" style="color:#222;" target="_blank">www.fotolia.de</a>
© Thomas Reimer / www.fotolia.de

Neue Straße 12-14
26789 Leer
Tel.: 0491 2019
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-17.00

Wilde Zeiten. Fotografien von Günter Zint

25.03.2012 - 20.05.2012
Brokdorf, Herbst 1981: Hubschrauber kreisen bedrohlich über einer Wiese nahe dem geplanten Kernkraftwerk, der Fotograf Günter Zint fängt die Szene ein. „Ich will Realität zeigen, meine Bilder sind Gebrauchs­fotografien“, sagt Günter Zint über seine Arbeiten. Im Mittelpunkt stehen Motive aus dem Hamburger „St.-Pauli-Kiez“ sowie Fotos der Studenten-, Friedens- und Anti-Kernkraft-Bewegung. Günter Zint versteht sich als politischer Fotograf, er gilt als Vorreiter eines sozial engagierten und aufklärerischen Bildjournalismus der jungen Bundesrepublik. Zint ist weit mehr als ein Chronist der soziokulturellen und politischen Entwicklungen: Auch aus der Perspektive der Agierenden, der Gegenkulturen heraus richtet er seinen Blick auf die Reaktionen der Gesellschaft. Viele seiner Fotografien haben sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt, darunter die Aufnahme der Beatles vor dem Hamburger Star-Club, die Bilder protestierender Studenten in Berlin und Paris oder das Foto der Vorsitzenden der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, die misstrauisch die sie umringenden Polizeibeamten beäugt. Noch vor dem Zusammenbruch der DDR zieht es ihn in den Osten, beim Fall der Mauer dokumentiert Zint Euphorie und Ernüchterung der DDR-Bürger. Mit vielen seiner Arbeiten steht Zint in der Tradition der Arbeiterfotografiebewegung der Weimarer Republik. „Ran ans Motiv“ ist sein Motto, das er stets wörtlich nimmt. Die eindrucksvollen fotografischen Arbeiten werden vom 25. März bis zum 20. Mai 2012 im Heimatmuseum Leer gezeigt. Sie geben wenig Raum für nostalgisches Schwelgen in „guten, alten“ Zeiten – die angesprochenen Themen – bürgerliches Aufbegehren, mündiger Protest sowie der mediale Umgang damit – wirken heute wieder beängstigend aktuell. Insofern weist die bildgewaltige Schau auch in unser – nicht nur politisches – Heute hinein.

KULTURpur empfehlen