Fünfzehn künstlerische Projekte zu Seewegen, Flucht, Hafen und Welthandel stehen im Mittelpunkt der Ausstellung »Streamlines«, die vom 4. Dezember bis 13. März 2016 in den Deichtorhallen Hamburg präsentiert wird. Zusammengestellt von der international bekannten Kuratorin Koyo Kouoh aus Dakar, wird die Halle für aktuelle Kunst der Deichtorhallen mit größtenteils ortsspezifischen Arbeiten bespielt, die den geschichtlichen Hintergrund und die aktuelle und prospektive Situation Hamburgs als »Tor zur Welt« mit einbeziehen.
Der inhaltliche Fokus der Ausstellung richtet sich auf die »Ozeane als sechsten Kontinent« und thematisiert damit die Seewege, über die seit dem 19. Jahrhundert die globalen Warenströme gelenkt werden, deren Beherrschung ökonomisch und geopolitisch bis heute von größter Bedeutung ist. Unter den eingeladenen Künstlern sind u.a. documenta-Künstler wie Kader Attia, Ulrike Ottinger und Alfredo Jaar vertreten.
Die Ausstellung "Streamlines" macht die Ozeane zum metaphorischen Fokus, um die kulturellen Auswirkungen des globalen Warenstroms und Handels vom Süden in den Norden zu untersuchen. Im weiteren Sinne leitet die Ausstellung ein Nachdenken darüber ein, wie Ozeane genutzt werden, man soziale, politische und wirtschaftliche Ungleichheiten durch die Meere veranschaulichen und den Status unsichtbarer Grenzen und den Begriff Eigentum in Bezug auf die Ozeane verstehen kann. Wie deutet man Migrationsströme? Wer erlässt Gesetze für dieses allumfassende und seltsame Gebiet? Die Ausstellung thematisiert Kommunikations- und Informationsströme, Menschen- und Warenströme.
"Streamlines" ist eine Einladung, die an zeitgenössische Künstler aus verschiedenen Teilen der Welt gerichtet wurde, bei denen eine enge historische Handelsverbindung mit dem Hamburger Hafen besteht. Ein Ort, an dem Schiffsladungen, die aus diesen Regionen kommen, entladen werden. Hierzu gehören Asien, Lateinamerika, Afrika und natürlich auch Europa. Die Erfahrungen, die der Betrachter mit dieser Ausstellung macht, sollen von den Schlüsselbegriffen "Aktion", "Konsum", "Konfrontation", "Umgestaltung", "Teilnahme" und "Narration" geleitet werden. Sie bieten Ebenen, um Herausforderungen der Geschichte, der Politik oder der Umwelt zu präsentieren, die die Kunstwerke durch humanistische und ästhetische Interpretationen aufzeigen.