16.11.2007 - 03.02.2008
Anläßlich des 70. Geburtstags von Deutschlands bekanntesten Maler, Georg Baselitz, am 23. Januar 2008 zeigen die Deichtorhallen Hamburg vom 16. November 2007 bis 3. Februar 2008 erstmals die umfangreiche Serie der „Russenbilder“, während die Londoner Royal Academy dem Künstler eine ebenso große Einzelausstellung widmet.
Mit seinen Bildern, die ab 1969 meist wortwörtlich „auf dem Kopf stehen“, hat Georg Baselitz die internationale Kunstwelt erobert. In allen bedeutenden Museen weltweit werden seine neoexpressionistisch-figurativen Kunstwerke gezeigt. Für seine energievolle Malerei, die die internationale Kunstszene Jahrzehnte lang geprägt hat, wurde Georg Baselitz 2004 der "Nobelpreis der Künste", der Praemium Imperiale der Japan Art Association, zuerkannt.
Zwischen 1998 und 2002 malte Georg Baselitz die Bilder des Sozialistischen Realismus in sehr freier Weise neu, die ihn als Jugendlichen in der DDR in Schulbüchern und Zeitschriften künstlerisch prägten. „Das Charakteristikum meiner Bilder“, so Baselitz, „war und ist immer der Gegenstand, und der hatte oft mit meiner Biografie zu tun - Personen, Landschaften, Ereignisse“.
Die erstmals in Deutschland gezeigte Serie großformatiger Bilder thematisiert Lenin, Stalin und dessen Propaganda, die russisch-deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert und die Frage des Realismus in der Malerei. Die Bejahung und Rückgewinnung der Malerei aus der unterkühlten Welt des Sozialistischen Realismus oder anderer neoakademischer Stile ist denn auch ein untergründiges Thema der Russenbilder, so Robert Fleck (Direktor der Deichtorhallen / Kurator der Ausstellung). Georg Baselitz schält in diesen eine allgemeine menschliche Dramatik heraus. Vor allem aber befreit er das Motiv von der Erinnerung an jene engen ästhetischen Normen, die im Namen des Sozialistischen Realismus auch ihm selbst in seiner Jugend auferlegt worden waren.
Die Ausstellung wird in Deutschland exklusiv nur in den Hamburger Deichtorhallen gezeigt werden. Sie ist eine Kooperation mit Musée dÂ’art moderne de Saint-Etienne und dem National Museum of Contemporary Art, Seoul.