Klaus Liebich, von 1963 bis 1992 Dozent für Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, widmete sich in den 1960er Jahren der Dokumentation des noch immer vom Krieg gezeichneten Leipziger Stadtbildes. Vielfach wählte er die Vogelperspektive, um die Strukturen der Stadt sichtbar werden zu lassen. Das Besondere an seinen Farbfotografien sind die bewusst gewählten Kontraste zwischen den auch nach fast 20 Jahren immer noch sichtbaren Spuren des Krieges und dem langsam beginnenden Aufbau. Zu den Motiven von Klaus Liebich zählen aber auch die bereits instand gesetzten Sehenswürdigkeiten und lebendige Straßenbilder vom Messegeschehen.
Interessant sind die Fotografien vom ehemaligen Sachsenplatz und der Reichsstraße aus der Zeit vor der Umgestaltung in den 1960er Jahren. Klaus Liebich fotografierte genau das Areal, auf dem sich heute das Haus Böttchergäßchen des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig befindet.
Seine Aufnahmen von Gebäuden, die durch Sprengung verloren gingen, sind wertvolle Zeugnisse des damaligen Stadtbildes. Dazu gehörten das Gebäude des Gewandhauses an der Beethovenstraße und der wertvolle frühbarocke Bau von Deutrichs Hof zwischen Reichsstraße und Nikolaistraße.