02.03.2007 - 29.04.2007
Thomas Rentmeister löst in seinen Plastiken alle Statik traditioneller bildhauerischer Arbeit in Flüchtiges auf. Die raumgreifenden Werke rufen kollektive Kindheitserinnerungen auf und lassen an alltägliche Genüsse denken. Indem sie Material durch Masse überzeichnen, stülpen die installativen Arbeiten Wahrnehmungsgewohnheiten um.
Wenn etwa dutzende Einkaufswagen mit rohen Eiern gefüllt werden oder kiloweise Penatencreme auf Kühlschränke gespachtelt wird, wenn Schokoladencreme auf dem Boden ausgebreitet wird oder auf Museumssockeln thront, reagiert der Betrachter unmittelbar und physisch über seine Sinne. Plastik bleibt bei Rentmeister immer wörtlich, vorläufig, formbar und ohne Anspruch auf Ewigkeit. Dabei entsteht sie mit einem wachen Bewusstsein für die Kunst des Minimal und die PopArt der 60er Jahre. Im Haus am Waldsee hat der 1964 in Reken in Westfalen geborene, international bekannte Künstler eine Reihe von neuen Arbeiten entwickelt.