Haus Knobloch, 1926, heute Haus am Waldsee, Foto: Käthe Stoef, Hamburg
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Haus am Waldsee - International Kunst in Berlin

Haus am Waldsee, Fassadengestaltung Werner Aisslinger, 2013, Foto: Daniele Manduzia
Haus am Waldsee, Fassadengestaltung Werner Aisslinger, 2013, Foto: Daniele Manduzia
Haus Knobloch, 1926, heute Haus am Waldsee, Foto: Käthe Stoef, Hamburg
Haus Knobloch, 1926, heute Haus am Waldsee, Foto: Käthe Stoef, Hamburg

Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Tel.: 030 801 89 35
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Ernst Wilhelm Nay und die Farbe - Bilder der 60er Jahre

08.05.2009 - 09.08.2009
"Der Raum, den der heutige Mensch Raum zu nennen versucht, ist unanschaubar geworden wie das Ding, das in seiner allgemeinen Sichtbarkeit nur noch der Plakatwelt zu dienen vermag." (Ernst Wilhelm Nay 1967) "Die Wüste, die Leere als symblische Form der Dehnung ins Endlose, in deren flächiger Breitung der Mensch seine Lebensarabeske als Behauptung von Wirklichkeit einzeichnet. Diese Behauptung ist der Inhalt der Bilder." (Werner Haftmann 1969) Nach einem Lebenswerk, das 1925 bei Carl Hofer an der Hochschule in Berlin begann, 1937 als „Entartet“ verboten wurde und ab 1950 von Köln aus zu großen internationalen Erfolgen vor allem in den USA führte, entwickelte Ernst Wilhelm Nay kurz vor seinem Tod 1968 ein in Deutschland singuläres Spätwerk voll strahlender Farbigkeit und vitaler Kraft. Erstmals nach vierzig Jahren werden seine abstrakten Werke dieser Periode erneut in Berlin vorgestellt. Im Haus am Waldsee gilt es einen der großen deutschen Nachkriegsmaler mit seinen heute hochaktuell wirkenden letzten Arbeiten neu zu entdecken. Die Ausstellung zeigt 20 große Gemälde und 10 Aquarelle aus der Zeit zwischen 1955 und 1968. 1956 bespielte Nay den deutschen Pavillon auf der Biennale von Venedig. 1964 nahm er an der Documenta II teil. Heftige Diskussionen in der Kunstwelt waren die Folge: Der „Skandal“ bestand darin, dass seine vier mal vier Meter messenden „Augenbilder“ statt an der Wand unter der Decke hängend gezeigt wurden. Heute befinden sich die Arbeiten im Bundeskanzleramt. Nay, gehörte bereits Anfang der 50er Jahre zu den meistdiskutierten deutschen Künstlern der Nachkriegsmoderne. Als er 1952 eine Retrospektive in Berlin im Haus am Waldsee zeigte, hieß es in der Presse, er sei der „eigentlich Moderne“. Seine Werke waren zu dieser Zeit bereits in den wichtigsten Museumssammlungen zeitgenössischer Kunst in Deutschland vertreten. “Ernst Wilhelm Nay und die Farbe – Bilder der 60er Jahre“ steht unter der Schirmherrschaft von Christina Rau.

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