Haus Knobloch, 1926, heute Haus am Waldsee, Foto: Käthe Stoef, Hamburg
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Haus am Waldsee - International Kunst in Berlin

Haus am Waldsee, Fassadengestaltung Werner Aisslinger, 2013, Foto: Daniele Manduzia
Haus am Waldsee, Fassadengestaltung Werner Aisslinger, 2013, Foto: Daniele Manduzia
Haus Knobloch, 1926, heute Haus am Waldsee, Foto: Käthe Stoef, Hamburg
Haus Knobloch, 1926, heute Haus am Waldsee, Foto: Käthe Stoef, Hamburg

Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Tel.: 030 801 89 35
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Clemens Krauss - Aufwachen

06.03.2009 - 26.04.2009
Mit "Aufwachen" stellt das Haus am Waldsee den in Berlin lebenden, in London ausgebildeten und in Österreich geborenen Maler Clemens Krauss zum ersten Mal in einer deutschen Institution vor. Nach internationalen Erfolgen wird der Künstler sein gesamtes bisheriges Werk zwischen Performance und Malerei in den unteren Ausstellungsräumen ausbreiten. Darüber hinaus wird er während der Ausstellungszeit in den oberen Räumen wohnen. Mit dieser ungewöhnlichen Ausstellungsform erlebt das Publikum den kreativen Prozess der Ideenfindung und teilt mit dem Künstler dessen Privatsphäre, seine Kunstsammlung sowie sein Quellenmaterial im Audio-, Video- und Buchformat. Der erst 30 jährige Krauss arbeitet an einer Vorstellung des zeitgenössischen Menschen als performative Verkörperung sozialer und medialer Erfahrung. Krauss fasst den menschlichen Körper als Metapher für Gesellschaft, Religion, Politik und Sexualität auf und sieht ihn in diesem Sinne als Projektionsfläche. Aus extremen Perspektiven setzt der 1979 in Graz geborene Künstler Körper ins Bild. Formal sind sie auf Farbkörper vor weißem Hintergrund reduziert, inhaltlich erscheinen sie sinnlich stark aufgeladen. Krauss' Bildern von vereinzelten Körpern auf Leinwand unterliegt stets eine fast unsichtbare sprachliche Kommunikationsebene, die auf Tagebuchnotizen beruht. Subtil verstärkt sie die Frage nach dem Hingeworfensein des Einzelnen in eine transitorische Welt. In seinen jüngsten Arbeiten trennt Krauss Farbkörper und Malgrund voneinander. Er legt seine pastos gemalten Körper wie austauschbare Hüllen in Glasvitrinen. Es entsteht der Eindruck von Warenlager und Spital. Als ehemaliger Mediziner widmet Krauss sich seit 2001 überaus erfolgreich ausschließlich der Kunst. Er hat an den Akademien in Wien, London und Berlin studiert. Nach einem sechsmonatigen Aufenthalt in Tokio sowie Studienaufenthalten und Ausstellungen in Australien und Brasilien ist er im Sommer 2008 mit Eindrücken aus den unterschiedlichen Kulturen nach Berlin zurückgekehrt. Mit der ungewöhnlichen Präsentationsform kann der Besucher von 'Aufwachen' Zeuge bei der Entstehung eines künstlerischen OEuvres sein und exemplarisch verfolgen wie Malerei aus dem persönlichen Lebensumfeld entsteht: den Filmen, den Musikvorlieben, den Möbeln und Werken anderer Künstler wie Hermann Nitsch oder Franz West. Video- und Audiokassetten können zudem vom Publikum benutzt werden. Neben dem breiten Überblick über das bisherige Schaffen von Clemens Krauss, entsteht vor Ort eine Wandmalerei, die bei der Eröffnung noch nicht und bei der Finissage nicht mehr zu sehen sein wird.

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