06.06.2008 - 20.07.2008
Pücklers historisch und literarisch bedeutendes Reisebuch "Aus Mehemed Alis Reich", erschienen 1837, ist Anreger der Ausstellung. In ihm beschreibt Pückler seine Erfahrung des Orients. Seine ungewöhnliche Begabung, Landschaften als natürliche Inszenierung zu erfassen, ließ ihn, auf der Suche nach „lebendigen Bildern“ arabische Städte als "Meer der Welt" und den Orient als "das Land alter und neuer Wunder" erleben.
Mäandrische Flüsse, exotische Pflanzen, eine endlos, sich rhythmisch bewegende, schleichende Wüste bereicherten sein Formgedächtnis. Bauwerke, Ornamente, orientalische Farbigkeit inspirierten ihn, nach Deutschland zurückgekehrt, zu eigener Inszenierung heimischer Landschaft und Wohnkultur.
Die Sehnsucht nach Schönheit ließ Hermann Fürst von Pückler-Muskau bewegtes Terrain erleben und er, der Erdenbändiger, bewegte Terrain zu neuer Schönheit. Der Orient beeinflusste seine ästhetischen Vorstellungen und Hermann Fürst von Pückler-Muskau beeinflusste die europäische und internationale Gartenbaukunst.
Sigrid Noack sagt: "Seine Schilderungen des Orients sind mir nahe. Sie entsprechen trotz großer zeitlicher Distanz meinem Erlebnis des Orients. Unvorstellbar scheint mir, nicht dort gewesen zu sein. Der Einfluss meiner orientalischen Reisen zeigt sich im Wandel von Farben, Rhythmen und Formen, sowohl in noch realistischer Auffassung nach der Natur, als auch in den Arbeiten assoziativer und abstrakter Formensprache. Den starken literarischen Bildern Pücklers füge ich meine Bilder hinzu."