Gutshaus Steglitz (Wrangelschlößchen)

Karl Sümmerer ist Autodidakt, Realist und Naturalist. Seine Arbeiten, die sich im Besitz des Landes Hessen, der Stadt Gießen, des Oberhessischen Museums, des Museums der Schwalm in Ziegenhain und des Hessenparks Neu-Anspach befinden, sind geprägt von der Sehweise der hessischen und norddeutschen Landschaft. Die Gesichter der von ihm portraitierten Menschen sind meist Spiegelbilder arbeitsreichen Lebens. Unmittelbar sammelt er in seinen Arbeiten die kleinen Dinge, die Welt des Nahen und des Nächsten. Er hält bestimmte Häuserecken und Landschaftspassagen fest, einen Bogen der ruhig fließenden Lahn, einen aufsteigenden Rain oder einen Waldsaum. Dies verrät nicht nur den Blickwinkel des Künstlers. Es verrät auch seinen Sichtwinkel, seine Einstellung. Durchschauend deutet er großzügig in der Farbschrift. Das Erkennen in seinen Bildern wächst nicht aus romantisch verklärter Sicht. Es ist das Bewusste und Wissende, das aus einem Krautgarten ein Himmelreich macht. Seine Arbeiten sind aus diesem Wissen wirklichkeitsfroh. In ihnen webt der Glanz der realen Welt. Das Durchschauen der Dinge, Landschaften und Menschen, in ihren Kern hinein, bewahrt Karl Sümmerer vor der Trivialität, der Kolportage und der lächelnden Wehmut. Seine Bilder erfassen in wichtigen Ausschnitten das Wesentliche, voller Kraft in der Farbwahl und klar in der Niederschrift. Sie sind nuancierte Zeichen des Lebendigen.