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Gutenberg-Museum Mainz


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Wir sind das Volk: Pressefotografie für die Schublade - Martin Naumann dokumentiert die Montags-demonstration

09.10.2009 - 30.12.2009
"Wir sind das Volk!“ Pressefotografie für die Schublade" Martin Naumann dokumentiert die Leipziger Montagsdemonstrationen Die Geschichte der Demokratie in Deutschland ist über weite Strecken tragisch verlaufen. Alle Versuche des Aufbegehrens gegen obrigkeitliche Bedrückung – vom Bauernkrieg über die Revolutionen von 1848 und 1918 bis zum 17. Juni 1953 – blieben unvollendet oder scheiterten gar. Umso heller strahlt der Glanz des 9. Oktober 1989, an dem in Leipzig nach dem allwöchentlichen Montagsgebet in der Nikolaikirche trotz massiver Drohungen durch die Staatsmacht weit mehr als 70.000 Menschen ihre Angst überwanden und mit dem Ruf „Wir sind das Volk“, Bürgerechte, Freiheit und Demokratie einforderten. Wir dürfen auf diesen Tag mit großem Stolz blicken, denn er bildete den Auftakt zur Friedlichen Revolution, die in immer machtvolleren Montagsdemonstrationen von Leipzig aus zunächst Sachsen und bald darauf die ganze DDR erfasste. Die Folgen sind bekannt: Der 9. Oktober 1989 löste einen politischen Prozess aus, der zur Öffnung der Mauer, dem Ende der SED-Diktatur, der Wiedervereinigung der geteilten Nation und schließlich zur restlosen Beseitigung des Eisernen Vorhangs im politisch gespaltenen Europa führte. Den 20. Jahrestag dieses Aufbruchs zur Demokratie nimmt das Gutenberg-Museum zum Anlass, in einer Sonderausstellung eine fotografische Dokumentation des Geschehens in Leipzig im Herbst 1989 zu zeigen. Ihr Urheber, der Pressefotograf Martin Naumann, hat ohne Auftrag seiner Zeitung und ohne Aussicht auf Veröffentlichung seiner Aufnahmen die Ereignisse so lückenlos wie kein zweiter seines Fachs Montag für Montag auf Film gebannt. Aus diesem Fundus speist sich die hier gezeigte Bilderzählung von der Revolution, die aus der Kirche kam, nach Feierabend stattfand, ohne jegliches Blutvergießen verlief und die doch die ergebnisreichste und glücklichste der deutschen Geschichte war.

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