03.06.2009 - 31.08.2009
Wenige Schriftsteller haben ein so vielseitiges und populäres Gesamtwerk hinterlassen wie Friedrich Dürrenmatt. Seine bitterbösen Tragikomödien sind ebenso wie seine Kriminalromane Welterfolge. Der Bilderreichtum seiner Texte bleibt bei Lesern und Theaterbesuchern haften und verführte viele Regisseure zu filmischen Umsetzungen. Die Ausstellung geht den Quellen der Bildwelt Dürrenmatts auf den Grund und erschließt dem Besucher dabei eine in Deutschland noch weitgehend unbekannte Facette im Schaffen des Schweizers: Ebenso wie Günter Grass war er zeitlebens auch als bildender Künstler tätig. Der bildhafte Einfall, das „Heimgesuchtwerden“ von Bildern, spielte für sein Welttheater eine wichtige Rolle. In Zeichnungen, Gouachen und Collagen bereiteteer Motive seiner literarischen Werke vor und entwickelte sie weiter. Das Günter Grass-Haus, das als Forum für Literatur und bildende Kunst regelmäßig andere Doppelbegabungen vorstellt, zeigt nun verschiedene Formen der bildkünstlerischen Tätigkeit Friedrich Dürrenmatts und setzt sie zu seinen Texten in Beziehung. Buchillustrationen, szenisch angelegte Federzeichnungen, Bühnenbilder, Karikaturen und freie Motiv-Assoziationen verweisen auf beliebte Dramen wie Die Physiker und Der Meteor. Sie machen den Besucher jedoch auch auf weniger bekannte Arbeiten wie das frühe Drama Es steht geschrieben und die autobiographischen Stoffe aufmerksam. Ergänzt wird die Ausstellung durch filmische und fotografische Annäherungen an den Künstler: Zu sehen ist der Dokumentarfilm Das Porträt eines Planeten der RegisseurinCharlotte Kerr Dürrenmatt. Darüber hinaus werden im Anbau des Günter Grass-HausesPortraits des Fotografen Robert Lebeck von Friedrich Dürrenmatt präsentiert.