Innerhalb des GRASSI Museums für Völkerkunde bilden die Archive und Magazine, die Restaurierungswerkstätten und die Bibliothek das interne Netzwerk zur Erforschung von Material und Herstellungstechnik der Sammlungsobjekte. Die Formensprache der ethnologischen Objekte ist immer geprägt von den verwendeten Materialien und Verarbeitungstechniken. Um dem Besucher einen Einblick in diesen „Netzwerkprozess“ zu geben, soll in dieser Galerieausstellung ein Diplomprojekt der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) mit Objekten des Leipziger Völkerkundemuseums vorgestellt werden.
Thema ist die materialtechnische Untersuchung von sechs Masken aus Neuirland und die konservatorische und restauratorische Bearbeitung an zwei Beispielen. Die wissenschaftlichen Vorarbeiten zu einem solchen Restaurierungsprojekt gleichen einer Forschungsreise, bei der mit der Enträtselung der verwendeten Materialien und ihrer Verarbeitungstechniken der kulturhistorische Kontext und die Materialbasis eines Objekts ermittelt und darauf aufbauend die Restaurierungsstrategie festgelegt werden. Der Besucher ist eingeladen, der kriminalistischen Spurensuche der Restauratoren und Wissenschaftler zu folgen, um mit ihnen gemeinsam hinter die Geheimnisse zu kommen, welche die Objekte in sich bergen. Woraus zum Beispiel bestehen die geheimnisvollen Augen der Masken und was ist eine Turbo petholatus?