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Grassi - Museum für Völkerkunde zu Leipzig


Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig
Tel.: 0341 9731-900
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr

Museum on the Couch

23.06.2017 - 30.09.2017

Zum dritten Mal führt das Institut für Ethnologie der Universität Leipzig gemeinsam mit dem Leipziger Völkerkundemuseum im Sommersemester 2017 ein Museumsprojekt durch. „Museum on the Couch“ bietet Studierenden einen interaktiven Ort, an dem diese die Möglichkeit erhalten, sich mit aktuellen Fragen, denen ethnologische Museen derzeit weltweit gegenüber stehen, sowohl theoretisch als auch praktisch auseinanderzusetzen. Acht Projektarbeiten in Form von Installationen, Interventionen und Performances sind bei der Auseinandersetzung mit dem Thema entstanden und werden in der Dauerausstellung des GRASSI präsentiert.

Auftakt am Abend der Vernissage bildet die Performance „HERAKLES2 or OVER-DETERMINED“ von Mona Louisa-Melinka Hempel. Körperlich und tänzerisch verschafft die Choreographin, Performerin und Studentin der Ethnologie ihrer eigenen Erfahrung als weiblichen und nicht weißen (Fremd-)Körper Ausdruck. Sie befasst sich mit alltäglichem Rassismus, basierend auf Texten von Frantz Fanon, Judith Butler und Heiner Müller. Mit „RITUALS OF DEATH“ setzen sich Diana Sánchez Llerena, Vittoria Fiore, Miranda Marks, Yuejia Peng, Nihan Uslu und Monika König performativ und multisensoriell mit dem Ableben eines Menschen auseinander. In einer Schattenperformance, die ebenfalls am Eröffnungsabend zu sehen ist, wird gezeigt, wie in Mexiko, Italien, der Türkei, den USA und China der Tod seinen rituellen Ausdruck findet. Indem die Studierenden persönliche Erfahrungen und Traditionen aus ihren Herkunftsländern aufgreifen, setzen sie ein Statement gegen das Anderssein und stereotype Generalisierungen.

Die Arbeiten gründen sich auf ganz unterschiedliche Ansatzweisen, regen jedoch alle zum Nachdenken und Neudenken an. So bricht zum Beispiel die Intervention „DIGITAL NATIVES“ mit dem Stereotyp des traditionellen und antifortschrittlichen „Indianers“ und zeigt, dass Indigene heute gerade auch im Kampf um ihre Rechte moderne Technologien nutzen. Mit ihrer Feedback-Installation „ENTERING THE DIALOGUE“ treten die Studierenden nicht nur mit kritischen Fragen an die Besucher heran. Es ist ein Projekt, das sich in besonderer Weise mit ihren Erwartungen und Wünschen beschäftigt und diesen die Möglichkeit bietet, das Museum als Ort der Reflexion, des Austausches und der Diskussion zu erleben und zu nutzen und selbst Fragen zu hinterlassen. 

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