12.03.2010 - 13.06.2010
Der Schulz-Codex und das frühe Meissener Porzellan
Als Beitrag zum 300. Gründungsjubiläum der Meissener Porzellan-Manufaktur im Jahr 2010 zeigt das Museum einen seiner größten Schätze, den sogenannten Schulz-Codex. Dabei handelt es sich um ein Konvolut von 124 Musterblättern mit über 1.000 Einzelskizzen, die Chinoiserien zeigen. Sie stammen vom bedeutendsten Meissener Porzellanmaler Johann Gregorius Höroldt (1696-1775) sowie von weiteren Malern seiner Werkstatt.
Diese bisher aus konservatorischen Gründen magazinierten Zeichnungen werden erstmals komplett ausgestellt. Insbesondere in der Frühzeit der Meissener Porzellan-Manufaktur bildeten diese Skizzen Vorlagen für die dort tätigen Porzellanmaler und zählen heute zum kostbarsten Bestand des Museums. In allen bedeutenden Porzellansammlungen weltweit wird der Bezug zu dem Schulz-Codex als direktes Vorlagenbuch immer wieder betont.
Als Ergänzung wird seltenes, aus der Frühzeit der Meissener Manufaktur stammendes, Porzellan gezeigt, das nach diesen Skizzen bemalt wurde. Daneben sind Exponate zu sehen, die das Thema „Chinoiserie“ im Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts verdeutlichen.
Mit dieser Präsentation wird zugleich die Rolle gewürdigt, die der Messeplatz Leipzig für die Verbreitung des Meissener Porzellans im frühen 18. Jahrhundert inne hatte.