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Graphische Sammlung der ETH


Rämistrasse 101
8092 Zürich
Tel.: 044 632 40 46
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Öffnungszeiten:

Während der Wechselausstellungen ist der Ausstellungsraum täglich geöffnet von 10.00-16.45 Uhr

Markante Köpfe

24.04.2013 - 28.06.2013

Der niederländische Künstler Anton van Dyck (1599-1641) ist nicht nur durch seine grossartigen und zum Teil überlebensgrossen Porträts in die Kunstgeschichte eingegangen, sondern bleibt auch durch seine Iconographia auf dem Gebiet der gedruckten Bildnisse unvergessen. Über hundert Porträts berühmter Zeitgenossen sollten schliesslich darin vereint werden. Die Ausstellung „Markante Köpfe. Anton van Dyck und sein illustrer Kreis im Porträt“, welche von der Graphischen Sammlung der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit der Gastkuratorin Carme Rodríguez-Pàmias erarbeitet wurde, stellt dem Schweizer Publikum diese Meisterwerke der gedruckten Porträtkunst in nie gesehenem Umfang vor.
Dank der grosszügigen Schenkung des Zürcher Bankiers Heinrich Schulthess-von Meiss (1813-1898) besitzt die Graphische Sammlung der ETH Zürich einen besonders reichen Bestand an Blättern, die der Iconographia zugeordnet werden können. Darunter finden sich zahlreiche äusserst seltene Probedrucke, aber auch Blätter der ersten Iconographia-Gesamtausgabe des Verlegers Marten van den Enden, mit dem van Dyck bis zu seinem Tod 1641 eng zusammengearbeitet hat.
Nach der Lehre beim Antwerpener Maler Henrik van Balen (1575-1632) trat der hochbegabte van Dyck, der bereits im Alter von 19 Jahren den Meistertitel führen durfte, in die Werkstatt des bedeutendsten flämischen Malers, Peter Paul Rubens (1577-1640), ein. Dort war ihm eine namhafte Klientel von Beginn an sicher. Die Porträts der Iconographia legen Zeugnis über den auserlesenen Kreis ab, in dem der junge Meister verkehrte. Neben Monarchen, berühmten Staatsmännern, Gelehrten und Philosophen finden sich auch Künstler abgebildet, die für van Dyck von besonderer Bedeutung waren. Wenn auch der Grossteil der Porträts nach Entwürfen oder Gemälden van Dycks gestochen wurde, so griff der Meister bei einigen der Künstlerporträts selbst zur Radiernadel. Ergebnis dieses spontanen, unvoreingenommenen Herangehens an die Kunst des Radierens sind einige äusserst seltene Probedrucke „avant la lettre“.
Die Anfänge und der Entstehungsablauf der Iconographia gleichen einer Abenteuergeschichte mit zahlreichen bis heute ungelösten Fragen. Über den Beweggrund dieses ehrgeizige Projekt um 1632 in Angriff zu nehmen, kann nur gerätselt werden. Van Dyck, der mit der Tradition der Künstlerbiographien und Porträtbücher bestens vertraut war, dürfte auch für sich im Medium der Druckgraphik die Möglichkeit erkannt haben seine gefeierte Bildniskunst erfolgreich zu vermarkten.

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