Der Brasilianer Alvaro Abreu schnitzt Löffel aus Bambus, Hunderte, Tausende, seit vielen Jahren. Erst in einer späten Lebensphase hat er damit angefangen: jeden Tag einen Löffel, immer aus einem einzigen Stück Bambus, keiner ist wie der andere.
Seine Schnitte sind äusserst präzis und tief: Schneidet er den Bambus quer an, zeigen sich kleine dunkle Punkte auf der Oberfläche, bei einem Schrägschnitt kommen Maserungen elliptischer Art zum Vorschein und längs geschnitten erscheinen feine, zarte Linien. Hinzu kommen verschiedene Trocknungsverfahren, welche die Variationen seiner Bambuslöffel vervielfachen. Alvaro Abreus Löffel bewegen sich in jeglicher Hinsicht auf gestalterischem Höchstniveau, begründet in einer Vielzahl an Nuancen, Varianten und Modifikationen, nie für den Verkauf gedacht, geht es einzig um Idee und Gestaltung.
Der renommierte deutsche Fotograf Hans Hansen hat sich in seiner fotografischen Arbeit eingehend mit dem Werk von Alvaro Abreu beschäftigt und hat unzählige Bambuslöffel sortiert, geordnet und in einen Rhythmus gebracht, mal in strenger Balance, dann wieder in chaotischer Zufälligkeit. Entstanden sind Schwarz-Weiss-Fotografien in einer detailgenauen und unaufgeregten Bildsprache, die immer den Dingen den Vorrang lassen.
Das Gewerbemuseum Winterthur holt Alvaro Abreus Reich der Bambuslöffel gemeinsam mit den fotografischen Arbeiten von Hans Hansen als Schweizer Premiere nach Winterthur.