15.02.2008 - 04.05.2008
Als „Zeitgeist-Rebellin“ tituliert das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ die 1964 in Lilienthal geborene Konzeptkünstlerin Josephine Meckseper, die nach ihrem Studium in Berlin und Los Angelos nun seit 15 Jahren in New York lebt. Die Ausstellung macht dieses Aufsehen erregende, kontrovers diskutierte und vielfältige Werk erstmals in Bremen zugänglich. Meckseper bedient sich sämtlicher Medien und verschiedenster Techniken: Sie baut große Installationen, malt und collagiert, fotografiert und filmt. Speziell für die GAK entwickelt sie eine Arbeit für die Außenvitrinen der GAK im Tunnelgang zum Museum Weserburg.
Mecksepers Arbeiten zeichnen sich durch eine genaue Kenntnis der Marketingstrategien des Lifestyles aus. Gleichzeitig interessiert sie sich für das oft krude Zusammenspiel von Konsumwelt und politischen Themen. Ein intellektueller Fluchtpunkt ist dabei Jean Baudrillards Grundgedanke, dass das Symbolische das Reale verdrängt hat und wir nur noch in einer Scheinwelt der Zeichen und des Konsums leben.
Wo Mode sich Symbole der Protestkultur anheftet und dies als „radical chic“ dann einen Trendnamen bekommt, untersucht Meckseper die Grenzlinie zwischen äußeren Erscheinungen und inhaltlichen Positionen: Was bedeutet ein „Atomkraft nein danke!“-Button in der oberflächlichen Beliebigkeit der Fashionwelt noch? Ihre jüngsten Modefotografien präsentieren Modelle in Miederwaren, die aussehen wie aus den Quelle-Katalogen der siebziger Jahre. Zwischen Umarmung und Ablehnung hin und her pendelnd benutzt Mecksepers Konsumkritik genau die gleiche suggestive Sprache der Werbung. Dass ihre kritischen Analysen dabei überaus anziehend aussehen, ist für Meckseper kein Dilemma. Mitte der neunziger Jahre gab Meckseper das Underground-Magazin „Fat" heraus. Was von außen wie ein billiges Boulevardheft aussah, zeigte innen gefälschte Anzeigen neben politischen Manifesten, Auszügen aus Pornomagazinen neben Werken von Künstlern wie Matthew Barney oder Monica Bonvicini.