Landgang – eine Bezeichnung für den Aufenthalt von Seeleuten an Land, doch auch für das Verbindungsstück zwischen Schiff und Ufer, den Steg. In der Biologie wiederum bezeichnet der Ausdruck den allmählichen Anpassungsprozess von Lebewesen des Wassers an den terrestrischen Lebensraum. Im Rahmen der Ausstellung Landgänge hat sich die Klasse von Prof. Franka Hörnschemeyer von der Hochschule für Künste Bremen aus der Überseestadt auf die Teerhofinsel begeben – Frei.Zeit in der GAK...
Neun Studierende präsentieren Arbeiten, die für diesen Ausstellungszusammenhang entstanden, erstmals gezeigt oder neu situiert werden. Das verbindende Moment der einzelnen Positionen und Arbeitsweisen liegt in der Auseinandersetzung mit der Beschaffenheit des vom Menschen gestalteten und strukturierten Raums – in seiner physischen Präsenz, als Volumen und Hülle, aber auch als gesellschaftliches Setting und Regelwerk. Mit einem präzisen Gespür für Situationen, Konstellationen und Materialitäten werden Beobachtungen aus der alltäglichen Umgebung aufgegriffen und zugespitzt, Verborgenes sichtbar gemacht, Körperlichkeit analysiert, Maßstäbe verschoben oder Inneres nach Außen gekehrt.
Ein weiterer Teil der Ausstellung entsteht im Außenraum und parallel in Form einer Publikation: Ausgehend von dauerhaft am Gebäude der GAK installierten Vitrinen, in welchen normalerweise Ankündigungsplakate für verschiedene Ausstellungen hängen, realisieren die Studierenden Arbeiten in, an und mit dem Format des Schaukastens, diese werden abfotografiert und schließlich am Ort der Entstehung präsentiert – als Plakat oder aber als originale Arbeit. Darüber hinaus werden alle Plakate in einer Publikation zusammengeführt. In einem Übersetzungsvorgang werden so Grenzbereiche von Fläche und Raum sowie Konstituierungsmomente eines Werks untersucht.