27.11.2009 - 14.03.2010
Vom Zauber der Nehrung und ihrer exponierten Lage zwischen Ostsee und Haff angezogen, kamen Forscher und Dichter seit dem 19. Jahrhundert nach Nidden. Tierund Landschaftsmaler folgten ihnen. Die Künstler kehrten in dem kleinen, seit 1867
bestehenden Gasthof Hermann Blodes ein, wo man in der gemütlichen Künstlerecke Diskussionen führte und im Saal die Bilder zum Verkauf hingen. Er wurde zur Keimzelle der Künstlerkolonie. Populär wurde Nidden dann durch die Besuche der deutschen Expressionisten Max Pechstein in den Jahren 1909 bis 1920 und Karl Schmidt-Rottluff (1913), der von dessen Begeisterung für die Landschaft angesteckt wurde. Die
expressionistischen Ansichten des Ortes machten Nidden auf der ersten Ausstellung nach dem Krieg im Herbst 1919 in Königsberg zum Begriff. Sie sorgten für den weiteren Zuzug von Künstlern, die auch noch in den zwanziger Jahren kamen als die Nehrung schon zu Litauen gehörte. Untrennbar verbunden ist der Name des Orts auch mit den Aufenthalten Thomas Manns, der sich hier 1930 ein Sommerhaus errichten
ließ. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs bedeutete dann auch für Nidden das Ende der glücklichen Künstlerkolonie.