07.05.2011 - 12.06.2011
Das Kulturamt Neukölln und die Hans-Goetsch-Stiftung erinnern an den Britzer Maler Hans Goetsch, der wie kein anderer Zeitgenosse das Antlitz Neuköllns in über fünf Jahrzehnten - seinem Credo gemäß Â„was ich zu sagen habe, male ich“ - künstlerisch dokumentiert hat.
Nicht das pulsierende Großstadtleben faszinierte ihn, sondern der Übergang Berlins in die Randgebiete. Die Fluss- und Kanalufer, Straßenzüge und Häuserzeilen, Brücken und Frachtkähne, Gleisanlagen, stillen Winkel am Stadtrand und die Dörfer in der märkischen Landschaft sind die wiederkehrenden Motive.
Eine Sonderstellung nehmen die Ansichten des zerstörten Berlins ein, in denen er festhielt, was vom „Dritten Reich“ übrig blieb – nichts als Trümmer und Zerstörung.
Im Spätwerk dominieren Landschaften an Weser und Elbe, der Mittelgebirge und Alpen ebenso wie Küstenregionen des Nordens, stets unter Aussparung der menschlichen Gestalt, die in keinem seiner Werke auffindbar ist.
Hans Goetsch hat nie ein Atelier besessen. Seine Maltechnik entsprach der Arbeit im Freien: Wasserfarben über Kohle. Im Alterswerk dominieren Wachskreiden. Ein sicherer Blick für die Linie, Kargheit in der Komposition sowie Einfachheit in den Formen und Farben sind Kennzeichen seiner Handschrift. Der Verzicht auf jegliches artistisches Beiwerk, der herbe Kontur des Kohlestiftes, ein sparsam akzentuiertes Ziegelrot machen den Reiz und künstlerischen Wert seiner Werke aus.